Ukrainische Sitten

Salzburger sollen für gestoppten Bus Schmiergeld zahlen

Salzburg
17.08.2010 09:31
Skandal an der ukrainischen Grenze: Dort hat eine Reisegruppe aus Salzburg am Samstag zehn Stunden ausharren müssen, weil eine Genehmigung für ihren Bus gefehlt hat. Das Dokument ist jetzt da, doch das Fahrzeug wird weiter festgehalten. In der Österreichischen Botschaft weiß man warum: "Die wollen einfach nur Schmiergeld…"

Die 38 Touristen aus dem Tennengau wollten auf ihrer Rundreise von Helsinki bis nach St. Petersburg und Moskau am Samstag die ukrainische Grenze passieren. Doch dort gab es wegen einer angeblich fehlenden Drittland-Genehmigung für den Bus kein Weiterkommen.

Reiseunternehmer Franz Sunkler aus Golling organisierte daraufhin einen Ersatzbus aus der Ukraine. Die Salzburger konnten nach Kiew weiterreisen, wo sie am Sonntag die Sophien-Kathedrale und das berühmte Höhlen-Kloster besuchten.

Genehmigung gar nicht notwendig
Doch Buschauffeur Peter Schluet, der frühere Feuerwehrkommandant von Golling, musste weiter bei 40 Grad Hitze mitten im Niemandsland an der Grenze ausharren. Und er kommt dort auch nicht so schnell weg, denn: "Wir waren am Montag auf der Österreichischen Botschaft in Kiew. Wir bekamen die geforderte Genehmigung. Man sagte uns aber auch, dass wir die gar nicht bräuchten. In Wirklichkeit geht es denen an der Grenze um Schmiergeld!", empört sich Franz Sunkler. "Seit 35 Jahren reise ich durch Europa und Nordafrika. So etwas gab es noch nie."

Sunkler verhandelt weiter. Er möchte, dass Fahrer Schluet mit dem Bus auf legale Weise in die Ukraine gelangt. Die Reisegruppe selbst fährt jetzt mit dem ukrainischen Bus weiter nach Lemberg, Krakau und dann zurück nach Hause. Der Urlaub soll durch den Skandal nicht weiter getrübt werden.

von Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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