Wall-Street-Betrug

Madoff-Nutznießer bestehen auf ihr “verdientes” Geld

Ausland
10.08.2010 17:57
Die Nutznießer der Madoff-Betrügereien bestehen auf ihr "verdientes" Geld: Diese Forderung wird den Geschädigten des Schneeballsystems des Wall-Street-Betrüger wohl die Zornesröte ins Gesicht treiben. Eine Gruppe von Investoren, die mit einem Gewinn aus dem größten Investmentschwindel aller Zeiten rausgegangen sind, will vor Gericht erzwingen, dass sie den Überschuss behalten darf.

Ein Richter hatte im März dem Bernard-Madoff-Treuhänder Irving Picard Rückendeckung gegeben. Er sprach den Nutznießern ihre Gewinne ab, um mit dem Geld die anderen Anleger für deren Verluste zu entschädigen. Die Anwälte der Investorengruppe gingen nun mit einer Eingabe vor dem Berufungsgericht in Manhattan gegen die Entscheidung vor.

Investoren "in ständiger Angst"
Anwältin Helen Chaitman schrieb, die Kläger lebten in ständiger Angst, dass ihnen Picard ihr Geld wegnehme. Sie seien teilweise 70, 80 oder 90 Jahre alt und bräuchten das Geld für ihre medizinische Versorgung. Treuhänder Picard solle den Schlüssel, nach dem die Anleger entschädigt werden, noch einmal überarbeiten.

Picard hatte den Nutznießern der Madoff-Betrügereien öffentlich damit gedroht, ihnen ans Leder zu wollen, und kündigte ein Klagewelle an. Madoff war 2009 zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte Tausende Anleger über Jahre hinweg mit einem mehr als 60 Milliarden Dollar (45,7 Milliarden Euro) schweren Schneeballsystem erleichtert.

Treuhänder hat bislang 1,5 Milliarden Dollar eingesammelt
Treuhänder Irving versucht, zumindest einen Teil des Geldes wieder aufzutreiben. Er hat bis jetzt 1,5 Milliarden Dollar eingesammelt. Weiteres Geld will er bei Madoffs Familie, ehemaligen Mitarbeitern und Geschäftspartnern, beteiligten Finanzinvestoren sowie wohlhabenden Privatinvestoren holen.

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