Verkehr in Eugendorf

“Die Öffnung der Busspur ist keine faire Lösung!”

Salzburg
15.05.2010 10:25
Ab 1. Juli wird die Busspur geöffnet, dann sollen spezielle Pförtnerampeln den morgendlichen Dauerstau in Eugendorf verkürzen. Schon zwei Mal gingen die betroffenen Menschen gegen diese Pläne auf die Straße. Und jetzt meldet auch Bürgermeister Johann Strasser heftige Bedenken an: "Diese Lösung ist einfach nicht fair!"

"Wenn diese Pförtnerampeln kommen, werden einige Gemeinden draufzahlen, da sind wir nicht die Einzigen", ist Strasser überzeugt. Denn derzeit fahren jeden Morgen gut und gerne 2.000 Fahrzeuge über Schleichwege – "und die sind dann zusätzlich auf den Straßen. Da gibt es auch in Seekirchen einen Dauerstau", schätzt der Eugendorfer Bürgermeister.

Seine Gemeinde ist Nadelöhr für alle Autopendler aus dem Flachgau: "Wir haben unser Verkehrskonzept vor ein paar Jahren gemeinsam mit dem Land gemacht. Und dabei festgelegt, dass es einen Ausbau der B1 nur in Richtung Henndorf geben darf", erklärt Strasser.

Straßen über die Grenzen hinaus belastet
Die ÖVP im Ort verfasste sogar eine Resolution, die 2002 einstimmig angenommen wurde – darin steht auch klipp und klar: "In Richtung Salzburg soll aus verkehrspolitischen Überlegungen die Leistungsfähigkeit nicht wesentlich erhöht werden." Grund dafür: Die Eugendorfer wissen genau, dass ihre Straßen bis über die Grenzen hinaus belastet sind. "Wenn die Asfinag bei der Autobahn Kontrollen macht, haben wir in kürzester Zeit eine Schlange, die bis über die Brücke in Richtung Henndorf zurückreicht", schildert Strasser.

Wortbruch gegenüber den Anrainern
Was ihn betroffen macht: "Diese Lösung ist nicht fair gegenüber den Menschen." Viele gaben ihre Grundstücke her, damit Gehsteig und Radweg verbreitert werden konnten – "da habe ich selber alle Anrainer um Unterstützung ersucht. Aber jetzt soll der Grund zur Verbreiterung der Straße verwendet werden, das ist wie ein Wortbruch gegenüber den Anrainern. Die verlieren das Vertrauen in die Politik."

Strasser hofft, dass Landes-Vize Wilfried Haslauer (auch sein Parteichef) diese Pläne noch stoppt: "Ich bin sicher, Haslauer will etwas bewegen und den Menschen helfen. Aber er hat von seinen Beratern nicht alle Informationen bekommen."

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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