Wie schwer die heimische Wirtschaft unter dem Holzmangel leidet, zeigt das Beispiel der M-real in Hallein. Das Unternehmen erzeugt pro Jahr 155.000 Tonnen Zellstoff aus Holz. "Wir sind schwer betroffen", sagt Vorstand Jörg Harbring. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage wäre das Zellstoffwerk für heuer voll ausgelastet. Hält die schwierige Holzversorgung allerdings weiter an, müsste bald die Produktion gedrosselt werden.
Unternehmen wandern nach Osteuropa ab
"Wir würden gerne voll produzieren, aber uns fehlt schlichtweg das Holz", erläutert Harbring. Eine ausreichende Holzversorgung sei wichtig, um Arbeitsplätze in der Säge-, Spanplatten- und Zellstoff- beziehungsweise Papierindustrie abzusichern. "Österreich muss es schaffen, für die Industrie ausreichend Holz zur Verfügung zu stellen. Ansonsten setzt sich der Trend fort, dass Produktionsstätten nach Osteuropa verlagert werden. Denn dort ist die Holzversorgung gesichert", so der M-real-Vorstand.
Industrie ringt um jeden Festmeter
Knapp die Hälfte der Fläche Österreichs besteht aus Wald, dennoch ringe die Industrie um jeden Festmeter Holz. "Es ist leider ein Irrtum zu glauben, dass das waldreiche Österreich für alle Unternehmen ausreichend Holz habe", sagte Norbert Straubinger, Geschäftsführer der Thosca Holz Hallein GmbH. Die Einkaufsgesellschaft versorgt unter anderem die M-real in Hallein mit Holz.
Holzimporte steigen stetig
Zwar wachsen in Österreichs Wäldern pro Jahr fast 30 Millionen Festmeter nach, doch nur etwa 20 Millionen Festmeter Holz werden dem Wald entnommen. Die Holzimporte sind daher 2009 um rund sieben Prozent gestiegen, für 2010 wird mit einem Anstieg von weiteren zwölf Prozent gerechnet. Bei der M-real, einem der größten Zellstoffproduzenten Österreichs, stieg der Anteil der Holzimporte im vergangenen Jahr von 20 auf 30 Prozent. Insgesamt werden heuer 40 Prozent des in Österreich stofflich genutzten Holzes (zum Beispiel für die Weiterverarbeitung zu Papier und Platte) aus dem Ausland kommen.
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