"Das Opfer saß genau hinter der Tür zum Lokführer", schildert Josef Steiger (im Bild) die dramatischen Momente: "Der etwa 50-jährige Mann dürfte eingeschlafen sein und wurde, so berichteten mir dann seine Nachbarn, von diesem Mann ohne jeden Grund angegriffen."
Opfer erlitt schwere Platzwunde
Es war kurz vor sechs Uhr früh an der Haltestelle Kuchl-Garnei, als Steiger den Vorfall bemerkte: "Ich bin weiter hinten im Zug gesessen und nach vorne gelaufen." Dort sah er sofort, was der etwa 25-Jährige mit seinen Faustschlägen angerichtet hatte: Er hatte seinem Opfer eine schwere Platzwunde zugefügt, rundherum war Blut: auf den Scheiben des Zuges und auf der Bekleidung des Mannes.
Die anderen Fahrgäste wagten es nicht, sich einzumischen. Doch für Josef Steiger, seit fünf Jahren Justizbeamter, war es kein Problem, den Angreifer zu überwältigen: "Ich habe ihm die Arme auf den Rücken gedreht, danach haben andere Passagiere übers Handy Rettung und Polizei alarmiert." Der durchtrainierte Beamte konnte den höchst agressiven Mann in der Zwischenzeit ohne Probleme festhalten.
"Da musst du einfach dazwischengehen"
An Dominik B., der im Vorjahr seine Zivilcourage bei einem ähnlichen Vorfall an einer Münchner S-Bahn mit dem Leben bezahlte, hat er dabei nicht gedacht: "In so einem Augenblick gibt es nichts zu überlegen, da musst du einfach dazwischengehen." Josef Steiger versteht aber auch das Zögern älterer Fahrgäste, die es nicht wagten, einzugreifen: "Der Mann war wirklich sehr aggressiv. Und ich habe den Vorteil, dass ich jede Woche trainiere..."
von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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