Dubioses Mittel

Wunderheilerin neppt und outet HIV-Infizierten

Salzburg
19.12.2009 10:45
Eine selbsternannte Wunderheilerin hat versucht, einem Flachgauer ein Heilmittel gegen seine HIV-Infektion aufzuschwatzen. Obendrein outete sie den Mann auch noch in der Nachbarschaft mit seiner schweren Krankheit. Geld gab ihr der Mann keines – da drohte die Frau auch noch mit dem Anwalt.

Die Oberösterreicherin meldete sich telefonisch bei dem Mann, der seit Jahren das HI-Virus in sich trägt und in einer kleinen Gemeinde im Flachgau lebte. "Ich habe ein Heilmittel gegen das Virus", sagte sie und stellte ihm unaufgefordert einige braune Probeflaschen vor die Haustüre.

Der Betroffene fragte bei seiner Betreuungs-Ärztin im Universitätsklinikum nach, die riet ihm auch wegen der fehlenden Etikettierung vom Gebrauch ab. Die geforderten 400 Euro für die Testflaschen hat der Betroffenen der Wunderheilerin deshalb auch nie überwiesen.

Opfer musste sogar umziehen
Dies veranlasste die Frau, die ohne Gewerbeschein nicht mit Arzneimittel handeln darf, ihm und seiner Mutter im November mit dem Anwalt zu drohen und beide aufs Gröbste zu belästigen. Nicht nur das: Sie outete den Mann in der Nachbarschaft, worauf dieser sogar umziehen musste.

Ungesetzliche Geschäftspraktiken
Der Flachgauer ging daraufhin zur Arbeiterkammer und schilderte den Konsumentenschützern den Vorfall. "Abgesehen von den ungesetzlichen Geschäftspraktiken dieser Frau ist das Vorhaben, mit dem grausamen Schicksal eines unheilbar Kranken Profit machen zu wollen, zutiefst verabscheuungswürdig und pervers", nahm sich AK-Expertin Daniela Zellner (im Bild mit dem "Wundermittel") der Sache an.

Anzeige erstattet
"Die Wunderheilerin verlangte vom Erkrankten sogar eine schriftliche Bestätigung, sobald die gewünschte Wirkung, sprich Heilung, eingetreten sei", erstattete Zellner Anzeige. "Es liegt der Verdacht auf Kurpfuscherei und gewerbsmäßigen Betrug nahe."

von Max Grill (Kronen Zeitung) und krone.at

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