Leberkäse kein Motiv

Amokfahrt in Braunau aus Ausländerhass?

Österreich
09.02.2018 07:00

Bei dem lebensgefährlichen Angriff eines psychisch Kranken (38) auf Passanten eines Einkaufszentrums im oberösterreichischen Braunau könnte die nicht erhaltene Leberkässemmel nur ein Nebenaspekt gewesen sein. Der Arbeitslose dürfte einen pathologischen Hass auf Ausländer haben. Im Vorfeld war er bei drei einschlägigen Taten auffällig.

"Ich hatte den Eindruck, dass der Mann es gar nicht auf uns abgesehen hat, sondern auf zwei Ausländer, von denen ihn einer mit dem Handy fotografieren wollte, nachdem er ihre Waren vom Verkaufsstand auf den Boden geworfen hat. Er ist dann mit Vollgas auf sie losgefahren", sagt Ex-Polizist Herbert H. (64), der – wie berichtet – den Amokfahrer überwältigt und mit einem Polizeihaltegriff am Boden fixiert hat, bis die Ex-Kollegen eintrafen. Er und seine Frau Rosi seien offenbar nur zufällig ins Visier des 38-Jährigen geraten. "Einer der Ausländer hat sich hinterher auch bei mir bedankt, dass ich geholfen habe", sagt H.

Autos beschädigt
Dass der Verdächtige eine Aversion gegen Ausländer haben könnte, verdeutlichen drei Vorfälle: Wenige Tage vor der Amokfahrt soll er in Mauerkirchen zwei Autos, die Migranten gehören, beschädigt haben. In einem Fast-Food-Lokal in Braunau soll er einen Ausländer angestänkert haben. Und in Braunau soll er mit dem Pkw einem Migranten am Gehsteig nachgefahren sein. "Der Verfolgte hat aber keine Anzeige erstattet, die Bedrohung offenbar nicht als gravierend eingestuft", sagt Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried.

Neuropsychiatrisches Gutachten
Bei der aktuellen Vernehmung habe sich gezeigt, dass der Verdächtige psychische Probleme haben dürfte. Er wurde im Neuromed Campus Linz untergebracht. "Wir haben ein neuropsychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben", so Staatsanwalt Ebner.

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