Suspendiert

Hauptschüler bedroht Lehrerin

Salzburg
23.06.2009 09:05
Dramatische Szenen an der Hauptschule in Kaprun: Ein 14-jähriger Schüler ist vor wenigen Tagen mit einer Lehrerin in heftigen Streit geraten. Dann drohte er: "Ich jage sowieso bald alles in die Luft!" Das war "zum Glück nicht so ernst zu nehmen", heißt es bei der Exekutive. Der Bursch wurde aber bis Schulschluss suspendiert.

Der 14-Jährige ist an der Hauptschule in Kaprun kein unbeschriebenes Blatt: "Seine Motivation für den Unterricht ist sehr gering", umschreibt es Schulrats-Präsident Herbert Gimpl vorsichtig. Im Klartext: Der Bursch, der aus einem eher schwierigen Elternhaus kommt, hat "null Bock auf Schule".

Lehrerin wollte Jugendlichen zurechtweisen
Vorige Woche kam es wegen der Schul-Unlust zum Eklat: Eine Lehrerin wollte den 14-Jährigen zurechtweisen, darauf zuckte der Schüler aus. Er ließ zuerst allgemeine Schimpftiraden gegen die Lehrer los. Dann drohte er: "Ich jage sowieso bald alles in die Luft!"

Bis zum Schulschluss suspendiert
Das war der Lehrerin zu viel: Sie schnappte den aufsässigen Jugendlichen und ging mit ihm zum Direktor – und der zögerte nicht lange. Der 14-Jährige wurde sofort vom Unterricht suspendiert, und zwar bis zum Ende dieses Schuljahres. "Das war eine absolut notwendige Maßnahme", schätzt auch Gimpl die Lage ein. Der Direktor bekam sofort volle Rückendeckung vom Bezirksschulrat für den Pinzgau, der die Suspendierung in vollem Ausmaß bestätigte.

Kein Zugang zu Waffen oder Sprengstoff
Auch die Exekutive wurde von diesem dramatischen Vorfall in der Kapruner Hauptschule informiert. Die Beamten sahen aber vorerst keinen Grund zum Eingreifen. Denn der 14-Jährige ist ohnehin seit langem als sehr schwieriger Schüler bekannt – die Polizei geht allerdings davon aus, dass die Drohungen nicht so ernst zu nehmen sind. "Auch wenn manche etwas anderes behaupten: Der Junge hat nach unseren Erkenntnissen keinen Zugang zu Waffen oder gar zu Sprengstoff", erfuhr die "Krone" auf Anfrage. Eine Gefahr für Mitschüler oder die Lehrer wäre demnach also nicht gegeben.

Suspendierung gerechtfertigt
"Die Suspendierung war trotzdem gerechtfertigt", erklärt Gimpl. "Es geht in so einer Situation ja auch darum, Spannungen und Ängste in der Schule abzubauen – nach den schrecklichen Vorfällen in Deutschland ist einfach Vorsicht angebracht."

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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