Reaktoren-Rückkehr
Italien will wieder AKWs bauen
Italien ist eines der wenigen Länder, das der Atomkraft abgeschworen hatte. 1987, ein Jahr nach dem Super-GAU von Tschernobyl, stoppten die Italiener in einer Volksabstimmung die Nuklearenergie im eigenen Land. Drei Atomkraftwerke mussten abgeschaltet werden, ein viertes ging nicht mehr ans Netz. Doch seit langem schon drängt die italienische Atomlobby zum Bau neuer Kraftwerke.
Berlusconi: "Müssen aus unserem Schlaf erwachen"
Berlusconi will jetzt dem Referendum von 1987 zum Trotz das nukleare Tabu brechen. "Wir müssen aus unserem Schlaf erwachen, weil die Zukunft die Atomenergie ist. Frankreich stellt uns sein Know-how zur Verfügung, was uns ermöglicht, in kurzer Zeit mit dem Bau der Atomkraftwerke zu beginnen", erklärte Berlusconi. Sarkozy versicherte, dass Frankreich dem Nachbarland Italien "unbegrenzte Kooperation für eine Rückkehr zur Atomenergie" sichern werde.
Sarkozy: "Der Schlüssel der Entwicklung Europas"
Sarkozy betonte, dass Italien und Frankreich sich dafür einsetzen werden, damit die Frage der Entwicklung der Atomenergie eine europäische Angelegenheit werde. Atomenergie sei "der Schlüssel der Entwicklung Europas", meinte Sarkozy. Laut dem italienischen Stromkonzern Enel gewinnt Italien heute 60 Prozent seiner Energie aus Erdgas. Große Stromausfälle wie im September 2003 haben wiederholt die Diskussion um eine Rückkehr zur Kernkraft angeheizt.
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