In ganz Europa häufen sich die Datendiebstähle, Deutschland reagierte geschockt und empört auf den jüngsten Skandal: Gemeinden haben massenhaft Adressen verkauft und damit das große Geschäft gemacht. Experten gehen nun davon aus, dass auch österreichische Daten bei den Adresshändlern unseres Nachbarlandes gespeichert sind.
Gewinnspiele locken als Köder
Und auch hierzulande boomt der Handel mit den persönlichen Angaben. "Die Online-Zugriffe auf das Zentrale Melderegister nehmen exorbitant zu", sagt Daniela Zimmer von der Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer. Oft werden Gewinnspiele nur aus einem einzigen Grund veranstaltet: um zu neuen Adressen zu kommen. Die Zustimmung für die Weitergabe der Daten steht meist sehr klein irgendwo versteckt.
Viele Menschen sind zu sorglos
Was kaum jemand weiß: Wird bei einem Kauf, etwa in einem Möbelhaus, ein Vertrag abgeschlossen, kann das Unternehmen die Informationen über den Käufer an Adresshändler weitermelden. Völlig legal! "Viele Leute sind aber auch zu sorglos", warnt Daniela Zimmer. Da wird etwa bei einer Registrierung auf einer Internet-Seite oft freizügig Auskunft gegeben - über Telefonnummer, E-Mail oder Wohnadresse. Zimmer: "Sind diese Daten erst einmal im Umlauf, werden die Konsumenten mit Werbung regelrecht zugeschüttet."
Von Doris Vettermann, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.