Skandal ohne Ende

Illegaler Handel mit Meldedaten boomt

Österreich
12.09.2008 17:23
In Deutschland ist ein riesiger Daten-Skandal aufgeflogen, Gemeinden haben Millionen Adressen verkauft und damit Unsummen verdient. Selbst Angaben aus Österreich sollen auf dem Adressmarkt bei unseren Nachbarn gelandet sein. Auch hierzulande boomt der Handel mit - teils illegal - erworbenen Meldedaten.

In ganz Europa häufen sich die Datendiebstähle, Deutschland reagierte geschockt und empört auf den jüngsten Skandal: Gemeinden haben massenhaft Adressen verkauft und damit das große Geschäft gemacht. Experten gehen nun davon aus, dass auch österreichische Daten bei den Adresshändlern unseres Nachbarlandes gespeichert sind.

Gewinnspiele locken als Köder
Und auch hierzulande boomt der Handel mit den persönlichen Angaben. "Die Online-Zugriffe auf das Zentrale Melderegister nehmen exorbitant zu", sagt Daniela Zimmer von der Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer. Oft werden Gewinnspiele nur aus einem einzigen Grund veranstaltet: um zu neuen Adressen zu kommen. Die Zustimmung für die Weitergabe der Daten steht meist sehr klein irgendwo versteckt.

Viele Menschen sind zu sorglos
Was kaum jemand weiß: Wird bei einem Kauf, etwa in einem Möbelhaus, ein Vertrag abgeschlossen, kann das Unternehmen die Informationen über den Käufer an Adresshändler weitermelden. Völlig legal! "Viele Leute sind aber auch zu sorglos", warnt Daniela Zimmer. Da wird etwa bei einer Registrierung auf einer Internet-Seite oft freizügig Auskunft gegeben - über Telefonnummer, E-Mail oder Wohnadresse. Zimmer: "Sind diese Daten erst einmal im Umlauf, werden die Konsumenten mit Werbung regelrecht zugeschüttet."

Von Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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