Massengentest
10.000 Speichelproben: Kinderschänder gefasst
Nach AP-Informationen wurde der Verdächtige mit Hilfe des DNA-Massengentests ausfindig gemacht und stammt aus der Region Dresden. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten am Mittag in Dresden im Rahmen einer Pressekonferenz weitere Details nennen.
Der Massengentest startete im Juli 2006. Die Polizei hatte sich zu dem Schritt entschlossen, weil sie trotz aufwendiger Fahndung bei der Suche nach dem Sexualverbrecher nicht weitergekommen war und zudem befürchtete, dass der Mann ein weiteres Mal zuschlagen könnte.
Notfalls 100.000 Männer überprüft
Bis zu 100.000 Männer aus Dresden und Umgebung wollten die Ermittler notfalls um eine freiwillige Speichelprobe bitten, um den Triebtäter zu fassen. Ein Gericht hatte dem größten DNA-Reihentest in der deutschen Kriminalgeschichte zugestimmt. Die Polizei hatte zudem versichert, eng mit dem Landesdatenschutzbeauftragten zu kooperieren und die Proben nach dem Abgleich unverzüglich zu vernichten.
Bisher gaben mehr als 10.000 Männer eine Speichelprobe ab und konnten als Täter ausgeschlossen werden. Geladen wurden jene Männer, die zur Tatzeit in Dresden und dem Umland gemeldet und zwischen 25 und 45 Jahre alt und zwischen 1,65 und 1,85 Meter groß waren. Besonderes Augenmerk richtete die Polizei dabei zunächst auf jene Männer, die bereits einschlägig vorbestraft sind. Mit als erste eingeladen wurden auch die Männer, die in Tatortnähe wohnen.
Triebtäter missbrauchte zwei Mädchen
Der gesuchte Triebtäter hatte im September 2005 im Norden von Dresden im Stadtteil Hellerau eine Neunjährige in sein Auto gezerrt und anschließend vergewaltigt. Im Jänner 2006 brachte er im Dresdner Vorort Coswig eine Elfjährige in seine Gewalt und missbrauchte sie schwer. Der Mann hatte die verletzten Kinder anschließend jeweils am Straßenrand ausgesetzt. In beiden Fällen hatte der Täter als einzig objektive Spur DNA-Material bei den Opfern hinterlassen.
Die Polizei war sich schnell sicher, dass der Verbrecher aus der Region stammt, da er nach Aussage der Kinder über gute Ortskenntnisse verfügte. Allerdings hatten Phantombilder und vage Hinweise auf das Tatfahrzeug nicht auf die Spur des Täters geführt.
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