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21.10.2025

Krone Extra Tirol Ausgabe Oktober 2025

Ernährung kann helfen, Beschwerden zu lindern

Mit einer Ernährungstherapie können Verdauungsbeschwerden reduziert und die Lebensqualität verbessert werden.

Diätologin Edburg Edlinger und Diätologin in spe Valentina Larl mit Alexandra, Julia und Saphira. Foto: Andreas Larl

Eine gute Ernährung ist eine wertvolle Behandlungssäule im Rahmen ausgewogenen Konzepts mit Bewegung, Stressmanagement und ärztlicher Begleitung. Doch die Tiroler Diätologin Edburg Edlinger rät zur Vorsicht: Pauschale Diät-Tipps aus dem Internet können mehr schaden als helfen.

Eine australische Studie zeigt, dass viele betroffene Frauen ein gestörtes Essverhalten entwickeln - oft aus Angst, etwas falsch zu machen. Deshalb sollte eine Ernährungstherapie nur durch spezialisierte Diätologen erfolgen - individuell, achtsam und ohne unnötige Verbote. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der häufigen Überschneidung von Endometriose Reizdarmsyndrom und - mit ähnlichen Symptomen wie Blähungen, Bauchkrämpfen, Übelkeit oder Stuhlproblemen. Während bei Reizdarm die Ernährungstherapie längst ein etablierter Therapiebaustein ist, profitieren auch Endometriosebetroffene von einer ernährungsmedizinischen Beratung bei Diätologen. 

Individualität statt unnötiger Verbote

Foto: Elisa Müller
Foto: Elisa Müller

Gefährlich ist der „Diäten-Dschungel“ im Internet. Zwei Drittel der Betroffenen verändern laut einer italienischen Studie ihre Ernährung ohne Begleitung - und verschlechtern dadurch ihre Lebensqualität.

Auch Lebensmittel wie rotes Fleisch, Gluten oder rotes Milchprodukte werden oft pauschal verbannt - zu Unrecht. Dabei ist erwiesen: Kleine Mengen Fleisch sind erlaubt, Gluten ist kein genereller Auslöser und Milchprodukte können das Risiko sogar senken.

Was zählt, ist Individualität statt Verbote. Eine ausgewogene Ernährung, angepasst an persönliche Bedürfnisse, unterstützt die Therapie und entlastet den Alltag fachlich begleitet, alltagstauglich und nicht zuletzt auch genussvoll.

Weitere Informationenhttps://qr1.me-qr.com/hfU9JkXk

Mythen & Fakten

Mythos: Rotes Fleisch ist verboten.
Fakt: In kleinen Mengen ist rotes Fleisch erlaubt. Studien zeigten nur bei sehr hohem Konsum (>2 Portionen täglich) ein erhöhtes Risiko. Geflügel, Fisch, Eier und Milchprodukte wirken sich nicht negativ aus.

Mythos: Glutenfrei ist immer besser.
Fakt: Ein genereller Verzicht auf Gluten ist nicht notwendig. Oft liegt die Unverträglichkeit eher an bestimmten FODMAPS - eine gezielte Abklärung von einer Diätologin ist notwendig.

Mythos: Milchprodukte verschlechtern Endometriose.
Fakt: Neue Daten zeigen keinen negativen Effektim Gegenteil: Der Verzehr von Joghurt, Käse & Co kann das Risiko sogar senken.

Mythos: Je mehr ich weglasse, desto besser.
Fakt: Einschränkungen ohne Anleitung von Diätologen erhöhen das Risiko für Mangelernährung und psychische Belastung. Ernährung sollte möglichst ausgewogen und individuell angepasst sein.

Mythos: Was anderen hilft, hilft auch mir.
Fakt: Endometriose ist komplex. Pauschaltipps aus Internet oder Bekanntenkreis ersetzen keine persönliche Beratung durch spezialisierte Diätologen.