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18.06.2023

GRÜNE ZUKUNFTSMACHER

Zeigen, wer die Ressourcen schont

Foto: Pasko Maksim - stock.adobe.com

Neue Richtlinie wird ab 2025 bis zu 2000 heimische Unternehmen verpflichten, einen Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen. Das sind 20 bis 25 mal mehr als jetzt.

Nur knapp die Hälfte von Österreichs Top-Unternehmen (46%) publiziert derzeit einen Nachhaltigkeitsbericht. Das wird sich ändern. Denn laut einer EU-Richtlinie wird das ab 2025 für rund 2000 Unternehmen verpflichtend. Positiv zu bewerten ist, dass sich betroffene Unternehmen in Österreich bereits auf die verpflichtende Berichterstattung vorbereiten, so Georg Rogl vom Berater Ernst&Young (EY) Österreich, das sich damit ausführlich beschäftigt hat.

„Dass es für die andere Hälfte noch kein Thema ist, sehe ich jedoch kritisch. Wer sich heute mit Nachhaltigkeitsberichterstattung nämlich noch gar nicht auseinandergesetzt hat, wird bald ins Schleudern kommen. Schon ab 2025 wird die Corporate Sustainability Reporting Directive - kurz CSRD - in Kraft treten, mit der Betriebe ab 250 Mitarbeitenden zu Nachhaltigkeitsthemen berichten müssten.“ Unternehmen, die bereits jetzt einer Berichtspflicht unterliegen, müssen die CSRD schon ein Jahr früher, ab 2024, umsetzen. Im Moment sind in Österreich nur 82 Unternehmen gesetzlich zum Nachhaltigkeitsreporting verpflichtet. „Durch die CSRD werden es deutlich mehr werden - wir rechnen mit mindestens 20- bis 25- mal so vielen Betrieben“, so Rogl. Von jenen, die zu mehr als 50 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand stehen und mindestens 500 Mio. € umsetzen, haben nur 12 von 23 im Vorjahr einen Bericht veröffentlicht.

Das sind die Ergebnisse der 13. Studie zur „Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen“, für die die Nachhaltigkeitsberichte des Jahres 2021 von Österreichs 100 führenden Unternehmen gemäß Trend Top 500 Ranking (Ranking nach Umsatz) sowie der fünf größten Banken und Versicherungen durchleuchtet wurden.

Für die Nachhaltigkeitsberichterstattung sind neben Berichtsstandards auch gesetzliche Regelungen relevant. So wird die EU-Taxonomie-Verordnung, mit der die Europäische Kommission ein Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten entwickelt hat, zukünftig eine Schlüsselrolle bei der Neuausrichtung der Kapitalströme hin zu nachhaltigen Investitionen spielen.

Der Anteil der Berichte, die extern durch unabhängige Dritte geprüft wurden, ist im Vergleich zu 2022 beträchtlich gestiegen. Im Vergleich zu unseren deutschen Nachbarn liegt Österreich allerdings deutlich zurück: In Deutschland wurden 2021 genau drei Viertel (75%) der Nachhaltigkeitsberichte der untersuchten Betriebe extern geprüft. „Es ist aber sehr erfreulich, dass mittlerweile schon rund zwei Drittel der Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsberichte extern prüfen lassen“, so der Experte.

Info

Details darüber, wie
heimische Unternehmen über
Nachhaltigkeit berichten, findet
man in der Studie online unter
www.ey.com/de-at .