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18.06.2023

GRÜNE ZUKUNFTSMACHER

„Green Jobs“ bieten die besten Aussichten

Photovoltaiktechniker & Co. können in den nächsten Jahren mit guten Ein- und Aufstiegschancen rechnen. Foto: Adobe Stock

Bis 2030 benötigt die heimische Wirtschaft 100.000 Fachkräfte mit klimarelevanten Qualifikationen. Schon heute gibt es beim AMS 14.500 ausgeschriebene Stellen.

Experten schätzen, dass bei uns bis 2030 rund 100.000 Fachkräfte in den sogenannten „Green Jobs“ gebraucht werden. „Wenn wir nicht schleunigst einen Zahn zulegen und das Bewusstsein für die Jobs der Zukunft schärfen, wird Österreich kein grünes Wunder erleben“, sagt Elisabeth Zehetner, Chefin des Vereins oecolution austria. Aus diesem Grund listet oecolution jetzt auf der neuen Webseite www.fighters4climate.at 13 Klima-Berufe auf, die jungen Leuten gute Zukunftschancen bieten. Laut Umfrage unter 15- bis 29-Jährigen sind Öko-Berufe wie Solartechnik, Energietechnik und Softwaredesign (um Programme zu entwickeln, die dazu beitragen, die Umweltbelastung zu reduzieren) zwar sehr interessant für die Jugend, es fehlt aber an Detailwissen. Auf der Webseite erklären Profis aus der Praxis in Videos, wie der berufliche Alltag in jedem Beruf aussieht. Außerdem gibt es Informationen über die jeweiligen Ausbildungswege und die Beschäftigungsmöglichkeiten. Zehetner: „Für eine erfolgreiche Klimawende braucht es in Österreich erstklassige Fachkräfte. Je mehr junge Menschen sich für ,Green Jobs' entscheiden, desto besser für Wertschöpfung und Umwelt!“

Foto: BMAW/ Enzo Holey
Foto: BMAW/ Enzo Holey
''Die Transformation der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts in Richtung Nachhaltigkeit führt zu neuen Berufsbildern und Anforderungen an Arbeitnehmer/innen.
Arbeitsminister Martin Kocher

Arbeitsminister Martin Kocher zufolge waren zuletzt beim Arbeitsmarktservice über 14.500 offene Stellen ausgeschrieben“, die der Definition „Green Job“ entsprechen, da sie klimarelevante Zusatzqualifikationen erfordern. Kocher: „Die Transformation der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts in Richtung Nachhaltigkeit führt zu neuen Berufsbildern und Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. In Zusammenarbeit mit dem AMS stellen wir daher eine Reihe an Bildungsprogrammen bereit, wie unter anderem das Fachkräftestipendium oder die Umweltstiftung, um Arbeitssuchende dabei zu unterstützen, sich klimarelevante Qualifikationen anzueignen und so am Arbeitsmarkt einfacher Fuß fassen zu können.“

Die Maßnahmen zeigen laut dem Minister bereits Wirkung: „2022 wurden zirka 8000 Personen in ,Green Jobs' gefördert, in den ersten vier Monaten des Jahres 2023 waren es bereits 3700 Personen.“

Jene Öko-Berufe mit der derzeit größten Nachfrage nach Fachkräften sind die Kälteanlagentechnik mit rund 120 offenen Stellen (siehe Grafik), gefolgt von der Photovoltaiktechnik und der Automatisierungstechnik. Jugendliche, die ihre Laufbahn in diesen Bereichen einschlagen wollen, können eine Lehre machen wie zum Beispiel Installations- und Gebäudetechnik. Maturanten können Hochschulstudien wie Ingenieurwesen, Elektrotechnik, Gebäudetechnik oder Umwelttechnik absolvieren.

Auch AMS-Vorstand Johannes Kopf betont, dass „Green Jobs“ immer wichtiger werden: „Die Klimawende bringt tiefgreifende Veränderungen mit sich. Wir müssen nicht nur auf veränderte Bedingungen, etwa in der Land- oder der Energiewirtschaft, reagieren, sondern auch für eine erträgliche Zukunft klimaschonende Schritte setzen, zum Beispiel in Fragen der Mobilität oder der Art, wie und womit wir heizen. Dies alles führt zu einer steigenden Nachfrage nach Green Jobs und Green Skills.“

von Vergil Siegl

Info

Klimarelevante Berufe gibt es viele - unter anderem
bei erneuerbaren Energien, Abfallwirtschaft, Luftreinhaltung, Wasser und Abwasser.