Das freie Wort

Ein gemeinsames Miteinander bezeugen

Wenn eine Person in irrigen Bestrebungen anderen, unschuldigen Menschen Leid und Tod zufügt, so macht das nicht nur betroffen, sondern auch emotional aufgeladen. Sozialisierte Vernunft sucht mit archaisch angelegten Empörungen den gesellschaftsrelevanten Ausgleich. Politische Mandatare artikulieren ihr Mitgefühl für die Opfer und versuchen sich in Versprechungen für die Ausgestaltung möglicher Vermeidungsnormen. In Riten und Symbolhaltungen bezeugt man den Opfern sowie deren engeren Mitmenschen sein Gefühl und Bemühen, in deren Leid mitleidendes Verständnis zu teilen. Darüber hinaus finden sich Menschenmassen, welche versuchen, all das zu kanalisieren – durch Trauer- oder Gedenkmärsche, bei denen Redner ein „Niemals wieder“ beschwören, eine Standhaftigkeit im Miteinander gegen wütende „verirrte Menschen und menschenfeindliche Lehren“ bezeugen wollen. Aber wo sind jene Mitbürger und in Österreich lebende Menschen, welche vor allem dem islamischen Glauben anhängen? Ja, der Vertreter der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich hat sich öffentlich geäußert, dass diese Gewalttat in Villach unter missbräuchlicher Berufung auf den Islam begangen wurde. Man werde in der Moschee eine Zusammenkunft zelebrieren und für die Opfer von Gewalt und Terror beten. Ein soziales Miteinander in Toleranz und Verständnis füreinander nährt sich nicht daraus, indem man sich vom Gemeinsinn distanziert und im eigenen Kulturkreismilieu verbleibt. Ein solcherart eingenommener Lebensstil vermittelt Mitbürgern Distanzbemühen und Ablehnungstendenz. Wäre es nicht angebracht, liebe Mitbürger islamischen Kulturverständnisses, aus diesem Geschehen in Villach den selbstbewussten Schluss zu ziehen, sich zusammenzufinden und ebenfalls an Trauermärschen in Solidarität mit echtem Mitgefühl zu beteiligen? Hierin würden Sie alle Ihre Ehrlichkeit für ein gemeinsames Miteinander bezeugen.

Otto Wucherer, MSc, Villach

Erschienen am Do, 20.2.2025

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