Das freie Wort

Das Scheitern der Populisten

Wenn Menschen von der Politik enttäuscht werden, schlägt die Stunde der Populisten. Diese versprechen, alles besser zu machen und die Vorstellungen der Enttäuschten zu erfüllen. Silvio Berlusconi, Boris Johnson und Viktor Orbán sind die prominentesten Vertreter dieser Gattung Politiker, aber auch unser Land ist nicht ganz gefeit vor dieser Entwicklung. Da die Versprechen nicht zu halten sind, muss, um die Wähler bei der Stange zu halten, mit massiver Propaganda nachgeholfen werden. Hilfreich sind auch künstlich errichtete Feindbilder, die das zweifelhafte Politwerk ergänzen. Auf Dauer lässt sich dieses Blendwerk nicht aufrechterhalten. Zu komplex sind die gesellschaftlichen Herausforderungen, um diese mit den Populisten eigenen einfachen Antworten im Handumdrehen zu lösen. Nach einiger Zeit merken die Menschen, dass die Versprechen nicht eingelöst werden, und wenden sich nun gänzlich von der Politik ab. Die selbst ernannten Heilsbringer schädigen das Land, spalten die Gesellschaft und nehmen die Staatengemeinschaft in Geiselhaft. Rasch entzaubert, sind dann wieder jene Politiker gefordert, die durch die gescheiterten Populisten zuvor als schwach und ideenlos dargestellt wurden. Politik ist ein schwieriges Handwerk, das gelernt werden muss. Die Globalisierung hält viele Krisen und Herausforderungen bereit, politische Glücksritter oder narzisstische Selbstdarsteller scheitern daran. Die Wahlen in England und Irland zeigen ganz aktuell, dass die politischen Inszenierungen von Boris Johnson nicht mehr zum Erfolg führen. Auch unsere Politiker wären gut beraten, einen Blick in jene Länder zu werfen, in denen diese Art Politik versucht wurde und, das ist das Positive, langfristig scheitert.

Franz Peer, Linz

Erschienen am Di, 10.5.2022

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