Das freie Wort

Ehrfurcht vor der Natur

Es scheint, dass viele Menschen nach den wochenlangen Einschränkungen und dem Zuhausebleiben wieder gerne in die Natur hinausgehen und diese mehr schätzen als vorher, als scheinbar alles noch selbstverständlich war. Auch im eigenen Garten, sofern man das Glück hat, einen solchen sein Eigen nennen zu dürfen, kann man kleine Wunder der Natur beobachten. Ein kleiner Grasfrosch hat sich in einen Blumentopf verirrt, man hatte zuerst den Eindruck, es handle sich um ein grünes Blatt, bei näherem Hinsehen war es ein Lebewesen, starr vor Schreck ob der Entdeckung und Berührung. Natürlich wurde das Tierchen in Sicherheit gebracht, das heißt am Rande des Biotops abgesetzt. Bald darauf wurde auf den Eingangsstiegen des Hauses eine Babyschnecke mit fast durchsichtigem Häuschen entdeckt, und man wunderte sich, wie es dieses Mini-Tierchen die Stiegen hinauf geschafft hat. Möglicherweise hat es die Hauskatze nach ihrem Streifgang durch das hohe Gras in ihrem Fell ein Stück mitgetragen und dann vor der Haustür abgeschüttelt. Auch dieser Winzling wurde an eine sichere Stelle im Garten gebracht. Man soll an dem kleinsten Tierchen nicht achtlos vorbeigehen, es hat sicher auch seine Aufgabe und Lebensberechtigung in seinem wahrscheinlich sehr kurzen Leben. Natürlich gibt es in einem Garten auch „Tierchen“, die man nicht gar so gerne duldet, wie etwa Nacktschnecken oder Läuse, die feuchtes Wetter sehr gerne haben. Aber ihnen gleich mit der Chemiekeule zu Leibe zu rücken, muss auch nicht unbedingt sein. Vielleicht dienen sie anderen Tieren sogar als Nahrungsquelle, etwa ernähren sich die Ameisen gerne von Läusen. Nacktschnecken könnte man in einem Gefäß an einem anderen Ort „aussetzen“ und sie nicht gleich grausam vernichten. Man sollte sich ein Beispiel an Kindern nehmen, die sämtliche Lebewesen interessant finden und nicht sofort daran denken, wie man sie am besten aus der Welt schaffen könnte.

Elisabeth Grill, per E-Mail

Erschienen am Mi, 10.6.2020

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