Das freie Wort

Es ist zum Ausrasten!

Die letzten Jahre war nur Feuer am Dach. Zumindest verglichen mit dem, was jetzt kommt. Und zwar vonseiten der EZB. Das seit Wochen angekündigte Ungemach nimmt also tatsächlich seinen Lauf. Wer dachte, das war’s demnächst in Sachen verantwortungsloser und wahnwitziger Geldpolitik, dem wird jetzt bewiesen, dass es immer noch ein wenig irrer geht. Denn demnächst kommt der totale Hammer: Ab November gibt es noch tiefere Strafzinsen für Banken, die offiziellen Nullzinsen für Sparer, die eh real schon Minuszinsen sind, gehen in die Verlängerung, und dazu gesellen sich schon wieder diese Anleihenkaufprogramme in Milliardenhöhe. Selbstverständlich im Ausmaß von 20 Milliarden monatlich, mit offenem Ende. Man will ja schließlich nicht kleckern, sondern klotzen! Die bisherigen Maßnahmen haben null gebracht, also setzen wir sie nicht nur fort, sondern vertiefen sie auch noch, scheint das Motto der EZB zu lauten. Verdammt und zugenäht, kann man da nur sagen! Wollen die etwa ernsthaft die Grundregeln unserer Gesellschaft aushebeln? Diese Frage wird spätestens dann erschütternde Gewissheit, wenn man sich bewusst macht, was diese wahnwitzigen Entscheidungen für uns alle zu bedeuten haben. In der Welt der Minuszinsen hat Geld keinen Wert mehr. Geld ohne Wert, das noch dazu gleichzeitig immer weniger wird, ist nichts anderes als eine massive Bedrohung mit enormem gesellschaftlichen Sprengstoff. Weil das uns Normalbürgern irgendwann die sprichwörtliche Luft zum Atmen nimmt. Die Konjunktur wird auch diesmal nicht anspringen. Die Rezession winkt nicht wenigen Ländern schon zu. Die Probleme für die Wirtschaft werden auch diesmal nicht weniger. De-facto-Pleitebanken und De-facto-Pleitestaaten werden sich auch diesmal nicht erholen. Nur der bisherige Gesamtschaden wird multipliziert und vermehrt. Und die Nachfolgerin von Mario Draghi, die bisherige IWF-Chefin Christine Lagarde, wird all diesen Irrsinn und Wahnsinn mit Sicherheit nicht beenden. Da sind in Zukunft noch schmerzhaftere Minuszinsen für Sparer wesentlich wahrscheinlicher. Dass uns all das eines Tages massiv erschüttern wird, sollte logisch sein. Jedenfalls sollte dann besser weder ein Politiker noch die EZB so tun, als ob das alles so unerwartet wie ein Blitz aus heiterem Himmel gekommen wäre.

Christian Stafflinger, Linz

Erschienen am Mo, 21.10.2019

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