Gus Backus, der Sonnyboy der deutschen Schlager in den 1960er- und 1970er-Jahren, ist 81-jährig im deutschen Germering verstorben. Der gebürtige Amerikaner war ab 1957 als US-Soldat in Wiesbaden stationiert, wo er die Vokalgruppe Vidells gründete. Seine Hits, wie „Brauner Bär und weiße Taube“, „Da sprach der alte Häuptling der Indianer“ oder „Der Mann im Mond“ und viele andere, begeisterten damals das jüngere Publikum. Seinen berühmtesten Auftritt hatte er in der österreichischen Filmkomödie „Unsere tollen Tanten“ mit der legendären „Sauerkraut-Polka“, obwohl er nach eigenen Angaben Sauerkraut nicht mochte. Sein Leben war geprägt von Höhen und Tiefen, und nach der zweiten Scheidung im Jahr 1973 zeigte er, getrieben von finanziellen Problemen wegen Alkohol- und Drogensucht, dem Showgeschäft den Rücken und kehrte in die USA zurück, wo er unter anderem als Vorarbeiter auf Erdölfeldern arbeitete. In Deutschland galt er lange Zeit als verschollen. Im Jahr 2001 kam er wieder nach Deutschland zurück, versöhnte sich mit seiner zweiten Ehefrau Heidelore und heiratete sie 2002 erneut. Der Vater von vier Kindern versuchte mit der „Oldie-Welle“ ein Comeback, konnte aber an seine früheren Erfolge nicht mehr anschließen. Jedenfalls war er in den 1960er- und 1970er- Jahren zu einem der beliebtesten Unterhaltungskünstler im deutschsprachigen Raum aufgestiegen und begeisterte seine Fans ungemein. Die heutige ältere Generation dürfte sich, in Erinnerung an die eigene Jugend, immer noch gerne seine Lieder anhören.