Für Kirchengeher bekannt: Die gehbehinderte Dame in der dritten Reihe sucht aufgeregt in ihrer Handtasche. Das Plärren ihres Handys zerreißt die andächtige Stille. Plötzlich wird das Weihnachtsgeschenk vom Lieblingsenkel zur Nervensäge. Wer die Stummschaltung nicht beherrscht, sollte den Quälgeist zu Hause lassen. Ziel jeder Kirchengemeinde muss es sein, Klingeltöne während Wandlung oder Kommunion ein für alle Mal abzustellen. Auch die Hotellerie muss dem Egoismus der Handy-Besessenen Einhalt gebieten. Die lautstarken Mitteilungen an die daheimgebliebene schwerhörige Tante stören das Ruhebedürfnis anderer Gäste. Eine Kategorie heimischer Hotels ist zu schaffen, welche das Telefonieren dezidiert nur in den Gästezimmern gestattet. Der freiwillige Verzicht aufs hemmungslose Handy-Quatschen in Gemeinschaftsräumen sollte im Vorfeld bei Übernahme der Zimmerschlüssel schriftlich festgehalten werden. Häuser dieser Art würden einen Gästeansturm erleben. Schlussendlich ist auf ein Erstarken der Schulgemeinschaften zu hoffen, welche den Mut aufbringen, mitgebrachte Smartphones, Tablets und Smartwatches für Schüler bis zum 15. Geburtstag komplett zu verbieten. Andere Länder zeigen vor, wie es geht.
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