Das freie Wort

Unfassbare Tierquälerei

Endlich wird in den Medien aufgezeigt, wie grausam man mit Schlachttieren umgeht, welche unsagbaren Qualen sie für uns Menschen erleiden müssen. Das beginnt schon vor unserer Haustür, durch die vermehrte Massenzucht von Nutztieren in vielen Betrieben wird das Tierleid gefördert. Die Tiere werden vom Hof abgeholt, wahrscheinlich von mehreren Höfen nacheinander „eingesammelt“ und auf riesengroße Transporter geladen bzw. umgeladen, besser gesagt, auf engstem Raum in mehreren Etagen hineingepfercht, und man fragt nicht danach, oder will es gar nicht wissen, wohin sie eigentlich letztendlich gebracht werden. Nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“ werden immer mehr Tiere im wahrsten Sinne des Wortes „vermarktet“, man verschließt die Augen vor dem Leid, das die Tiere erwartet. Es zählt nur noch der Profit, obwohl es ja ohnehin kein wirklicher Profit mehr ist, wenn man für ein verkauftes Kalb nur noch durchschnittlich 80,– bis 100,– Euro bekommt, es wird eigentlich verschleudert. Man sollte wirklich beginnen, nur jene Tiere zu züchten, die man innerhalb Österreichs, oder besser noch am eigenen Hof benötigt bzw. die einem ein Fleischhauer in der Nähe abkauft, damit der tagelange, qualvolle Transport für die Tiere wegfällt. Viele Landwirte steigen Gott sei Dank schon auf die Selbstvermarktung um, züchten nur so viele Tiere, die sie für die Direktvermarktung ab Hof benötigen. Die Kunden können dann mit gutem Gewissen dort ihre Fleischwaren einkaufen. Es ist verständlich, dass nicht jeder Mensch gänzlich auf Fleisch- und Wurstprodukte verzichten will, aber man könnte der Massentierhaltung Einhalt gebieten, indem man – so wie es früher üblich war – den Verzehr von Fleisch und Wurst auf zwei bis drei Mal pro Woche einschränken und dafür nach etwas teureren Produkten in Bioqualität vom Nahversorger greifen. Wenn Länder im Nahen Osten unsere Tiere importieren, wird das seinen Grund haben, sie ersparen sich selbst die mühevolle Aufzucht der Tiere, weil sie ohnehin genug davon von den EU-Ländern zu günstigen Preisen „ins Haus“ geliefert bekommen. Möglicherweise kommt es jetzt bei vielen heimischen Tierzüchtern zum Aufschrei, ob der vermehrten negativen Berichterstattung mit der Begründung, was verstehen die davon, wir müssen ja unseren Lebensunterhalt davon bestreiten. Das stimmt eigentlich auch nicht mehr, denn es geht fast auf allen Höfen eine Person außerhalb des Hofes einer Erwerbstätigkeit nach, um finanziell über die Runden zu kommen und vielleicht auch von Zeit zu Zeit etwas in den Hof investieren zu können, z.B. einen alten Traktor oder ein anderes Gerät zu erneuern, um wieder effizienter arbeiten zu können.

Elisabeth Grill, Scheiblingkirchen

Erschienen am So, 8.4.2018

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