„Es wird immer extremer, immer riskanter“, meint der Unteracher Polizist Karl Lammer (57), der in 36 Dienstjahren zu 30 Tauchunfällen gerufen worden war. „Aber diesmal waren´s keine Kamikaze“, sagt sein Unteracher Kollege, der Unterwasser-Sport-Experte Andreas Pacher (48), der den Unfall per Computer analysierte: „Solche professionell ausgerüsteten Tech-Taucher haben mit Sport-Tauchen so wenig zu tun, wie Eis-Kletterer oder Everest-Besteiger mit Berg-Wanderern: Sie kalkulieren und minimieren ihr Risiko auf Tabellen, wann sie ihre Atemgeräte wechseln und Dekompressionszeiten einhalten müssen. Aber mit sechs umgeschnallten Gas-Sauerstoffflaschen ist jeder derart überfordert, dass er im Notfall keinem anderen mehr helfen kann.“
Nach Hunderten absolvierten Tauchgängen verunglückten die beiden Familienväter nicht bei ihrer 105-Meter-Rekordmarke, sondern erst danach in der 55-Meter-Todeszone „normaler“ Hobby-Unterwassersportler, die zu Hunderten an einem Wochenende am Attersee Tausende Tauchgänge absolvieren: Der zweifache Vater Peter K. verlor beim Aufstieg sein Bewusstsein - entweder überanstrengt oder betäubt vom eingeatmeten Helium-Nitrox-Oxygen-Gemisch. Daraufhin geriet Zoltan H. in solche Todesangst, dass er sofort auftauchte und einen Lungenschaden erlitt, dem der Vater eines Kindes dann in der Deko-Kammer Traunstein (D) erlag.
Die Leiche seines Freundes wird nun mit einer Unterwasserkamera gesucht. Sie war von Weyregger und Seewalchener Feuerwehrmännern bis 40 Meter Tiefe nicht zu finden.
Foto: Richard Schmitt
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