Bei KSV nachgefragt

Wird „Geister-Baustelle“ in Tirol „Geister-Ruine“?

Ein Rohbau in Innsbruck-Igls ist nach wie vor verwaist. Ob die Bautätigkeiten jemals wieder aufgenommen werden, ist derzeit ungewiss. Im schlimmsten Falle wird das halb fertige Projekt dem Zahn der Zeit überlassen.

Um rund acht Millionen Euro sollte in Igls seit geraumer Zeit eine nette Wohnanlage mit 24 Einheiten samt Garten stehen. Doch stattdessen steht dort nach wie vor lediglich ein „Geister-Rohbau“. Über diesen berichtete die „Krone“ bereits zweimal. „Hier sind schon die Mäuse und Ratten eingezogen“, hatten sich im Juli des Vorjahres so manche Anrainer geärgert.

„Leider ist die Baufirma in den Ausgleich gegangen und wir hatten einen langen Rechtsstreit, aber jetzt soll es langsam wieder losgehen“, meinte damals Clemens Wainig, der Projektleiter von der Firma UMFELD architectural environments.

So hätte das fertige Projekt aussehen sollen.
So hätte das fertige Projekt aussehen sollen.(Bild: UMFELD architectural environments)

Zwei Käufer schon zurückgetreten
Losgegangen ist seither nichts. Nach wie vor steht der verwaiste Rohbau unverändert dort. Im April räumte der Projektleiter ein, dass „über mich und die Firmengruppe Insolvenz eröffnet wurde. Diese hat das an sich fortsetzungswürdige Projekt zum Stopp gebracht.“ Wie es nun weitergehe, wisse auch er nicht.

Die „Krone“ fragte nun beim Kreditschutzverband (KSV) nach. Laut Klaus Schaller „gab es zu Baubeginn zwölf Käufer. Mittlerweile sind zwei wieder zurückgetreten. Die restlichen zehn Käufer überlegen derzeit, ob sie das Projekt mit einem anderen Bauunternehmen noch fertigstellen.“

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Auch ein Gutachter muss prüfen, wie viel der Rohbau derzeit wert ist.

Klaus Schaller

Masseverwalter steht am Anfang 
Aktuell sei der Masseverwalter mit der Causa beauftragt. „Auch ein Gutachter muss prüfen, wie viel der Rohbau derzeit wert ist.“ Die Forderungen der Gläubiger bei dem Bauprojekt belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro, rechnet Schaller vor. Und er lässt wissen, dass die gesamte UMFELD-Gruppe in die Insolvenz geschlittert ist. Nach der Signa-Pleite von René Benko handle es sich in Tirol um die größte Insolvenz.

„Die kommenden Monate passiert nichts“
Was genau mit dem „Geister-Rohbau“ passiert, kann auch Schaller nicht sagen. „Die kommenden Monate wird jedenfalls nichts passieren. Denn der Masseverwalter steht erst ganz am Anfang der Tätigkeiten.“ Im schlimmsten Falle wäre es auch möglich, dass der „Geister-Rohbau“ so bleibt und durch den Zahn der Zeit zur „Geister-Ruine“ wird.

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