02.01.2008 18:02 |

Nach Anschlag

Regierung Sri Lankas kündigt Waffenstillstand

Nach einem Bombenanschlag auf einen Armeebus in Colombo am Mittwoch zieht sich die Regierung von Sri Lanka offiziell aus einem vor knapp sechs Jahren vereinbarten Waffenstillstand mit den tamilischen Rebellen zurück. "Das Kabinett hat heute entschieden, aus dem Waffenstillstand auszusteigen", sagte Regierungssprecher Chandrapala Liyanage. Das Militär hatte zuvor tamilische Rebellen für den Anschlag verantwortlich gemacht, bei dem rund fünf Menschen ums Leben gekommen waren.
Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Ministerpräsident Ratnasiri Wickramanayake habe dem Kabinett am Mittwoch eine Annullierung der Vereinbarung vorgeschlagen, die einstimmig angenommen worden sei, erklärte Medienminister Anura Yapa. Der Waffenstillstand sei durch die eskalierende Gewalt gegenstandslos geworden.

Bei dem Bombenanschlag im Zentrum der Hauptstadt Colombo wurden nach Militärangaben auch rund 20 Menschen verletzt. Die Explosion ereignete sich in der Nähe eines Busses, in dem Soldaten unterwegs waren. Unter den Toten sind ein Soldat und drei zivile Passanten. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Bei einem ähnlichen Bombenanschlag in Anuradhapura im Norden des Landes waren am 5. Dezember 16 Menschen getötet worden.

Tamilische Rebellen kämpfen für Unabhängigkeit
Die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) kämpfen für eine Unabhängigkeit des Nordens und Nordostens Sri Lankas. Der Bürgerkrieg begann 1983 nach jahrzehntelanger Diskriminierung der tamilischen Minderheit. Dem Konflikt sind schon mehr als 70.000 Menschen zum Opfer gefallen.

Die Feuerpause war 2002 unter norwegischer Vermittlung ausgehandelt worden, um die seit mehreren Jahrzehnten andauernden Kämpfe zu beenden. Der Waffenstillstand existierte seit dem Ausbruch neuer Gewalt seit Ende 2005 allerdings nur noch auf dem Papier.

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).