Begründet wird dieser Vorstoß des EU-Griechen damit, dass dann "Produkte, die in der EU produziert wurden, leichter und rascher erkennbar sind". Alle Lebensmittel würden dann "dieses EU-Qualitätssiegel erhalten". Die Idee eines solchen "Made in the EU"-Zeichens gab es bereits 2004 - damals leisteten England, Deutschland und die Niederlande Brüssel erfolgreich erbitterten Widerstand.
Die damalige Argumentation lautete, dass man "Made in the EU"-Lebensmittel "international besser vermarkten kann". Genau das ist der Hauptpunkt der massiven Kritik, die sich gestern die EU aus Österreich anhören musste. Landwirtschaftsminister Pröll ("Ein kompletter Unfug und absolut überflüssig") betonte, dass gerade Österreich auf regionale und nationale Identität setze. Er, Pröll, wolle ein Europa der Vielfalt, von einem Einheitsbrei halte er nichts.
EU-Abgeordneter H.-P. Martin: "Gesundheitskommissar Kyprianou gibt verantwortungslos dem Lobbyistendruck der großen EU-Nahrungsmittelkonzerne nach. Wir müssen doch gerade die Vielfalt der Regionen stärken, nicht den EU-Einheitsbrei. Das ist ein klarer Fall für ein österreichisches EU-Veto, das allerdings mit dem neuen EU-Reformvertrag abgeschafft werden soll."
"Missverständnis"
In Rage über den "skandalösen Anschlag auf österreichische Qualitätsstandards" gerät BZÖ-Chef Westenthaler. Er wirft der EU vor durchzudrehen. Aufgrund der Proteste kam ein halbherziger Rückzieher aus Brüssel ("Missverständnis"), wobei Diplomaten sagen, der Anschlag auf "Made in Austria" war "sehr wohl geplant".
Von Peter Gnam, KronenZeitung
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