Brucknerfest

¿Die Kunst ist immer auch Spiel¿

Oberösterreich
16.09.2007 19:11
„Klassisch anders“ ist das Motto des Linzer Brucknerfestes, das gestern, Sonntag, von Politprominenz eröffnet wurde. Der Wissenschaftler des Jahres, der Philosoph Dr. Konrad Paul Liessmann, hielt die kurzweilige Festrede und kreiste pointiert um sein Thema „Kunst im Zeitalter der Eventkultur“. Die musikalischen Abschnitte des Festaktes im Brucknerhaus waren beim Bruckner Orchester unter Ingo Ingensand in besten Händen.

Wnebers „Oberon“-Ouvertüre von Klangkultur und im Allegro-Bereich quasi übermütigem Temperament geprägt. Elgars „Pomp and Circumstance“ von praller Festlichkeit. Das von der Vorarlberger Komponistin Johanna Doderer (38) angefertigte Auftragswerk „Der große Regen“ erwies sich als ein in intensiven Farben glosendes Breitwandstück mit oft bis zu Sturmböen angefachtem Innenleben und klug dosierter Dynamik. Effektvoll der Schluss mit einem verklärt entschwebenden Glockenspielton.

In den Festansprachen versprach Bürgermeister Franz Dobusch, dass sich die Stadt bis 2009 als unverwechselbare Europa-Kulturhauptstadt „herausputzen“ wird und dass auch das sinnvolle „Danach“ im Fadenkreuz der Planung steht. Kunstministerin Claudia Schmied hofft in einer Zeit, „in der wir immer mehr kommunizieren und uns immer weniger verstehen“ auf die Kraft des kulturellen Dialoges. Und Bundespräsident Fischer ortet in Anschauung der zahlreichen kulturellen Sommerveranstaltungen mit Zufriedenheit gesteigertes Kulturinteresse.

Höhepunkt: Die Festrede Konrad Paul Liessmanns, „Kunst im Zeitalter der Eventkultur“. Die mit außergewöhnlicher Gedankenbrillanz konzipierte und mit hinreißendem Elan vorgetragene Rede ist ein packendes Argumentationsfeuerwerk: Kunst und Event können eine sinnvolle Partnerschaft eingehen, denn: Kunst ist immer auch Spiel!

 

 

Foto: Herzenberger

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