110 Mal zugestochen

Lebenslang für Mord an Freundin

Österreich
20.06.2007 07:14
Ein 35-Jähriger aus dem Bezirk Gmunden ist in einem Geschwornenprozess im Landesgericht Linz am Dienstag zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe sowie Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt worden. Er wurde der Verbrechen des Mordes und des versuchten Mordes schuldig gesprochen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Die Reaktion des 35-Jährigen: "Mir tut es Leid."

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann vorgeworfen, sechs Mal mit einem Messer auf seine 54-jährige Freundin eingestochen zu haben, bis die Klinge gebrochen sei. Die schwer verletzte Frau habe den Vorfall aber vertuscht. Am nächsten Tag sei der Angeklagte zu seiner zweiten Geliebten nach Linz gefahren, habe sie mit Schuhbändern an Händen und Füßen gefesselt und mit 110 Messerstichen regelrecht hingerichtet.

Tödlicher Denkzettel
Der Angeklagte bekannte sich schuldig. Die 54-Jährige habe ihm ein Verhältnis mit ihrem gemeinsamen Dealer gestanden, daraufhin sei er ausgerastet. "Ich wollte ihr einen Denkzettel verpassen." Außerdem habe er sich von den beiden Frauen, die einander gekannt hätten, unter Druck gesetzt gefühlt, sagte er vor Gericht. Den Entschluss, seine andere Geliebte zu töten, habe er bereits auf der Fahrt nach Linz gefasst.

Das überlebende Opfer sagte, sie habe dem 35-Jährigen vergeben und sei heute wieder mit ihm befreundet. Dennoch räumte sie ein, dass sie ihn nach der Messerattacke gedeckt und bei der Polizei von einem "unbekannten Täter" gesprochen habe. "Ich hatte Angst, dass er mich sonst wirklich umbringt." Der Verteidiger warf der Zeugin vor, sie hätte mit einer Anzeige den Mord an ihre Nebenbuhlerin verhindern können.

Der Schuldspruch der Geschwornen erfolgte in beiden Fällen einstimmig. Sie schlossen sich damit der Staatsanwältin an, die von einem "brutalen, würdelosen und eiskalten Verbrechen" gesprochen und die Höchststrafe gefordert hatte.

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