Buchinger argumentiert seine Position mit Zahlen eines EU-Reports aus dem Vorjahr. Dieser zeige, dass sich die staatlichen Ausgaben für Pensionen in Österreich gemessen am Bruttoinlandsprodukt in den nächsten Jahrzehnten sogar reduzieren würden. So seien 2004 13,4 Prozent des BIP für die Renten aufgewandt werden, 2030 werde der Anteil gemäß Prognose zwar ein wenig höher liegen (14,0), bis 2050 aber auf 12,2 Prozent sinken.
Sozialist Buchinger sieht „neo-liberale Schlagseite“
Die Schlussfolgerungen der OECD interpretiert Buchinger als ideologisch motiviert. Die Kritik habe eine starke neo-liberale Schlagseite. Im Gegensatz zu den Studienautoren vertrete die österreichische Bundesregierung die Auffassung, dass das Sozialsystem eine Produktivkraft zur Vermehrung von Wohlstand und Wirtschaftsleistung sei. Die OECD sei hingegen offenbar erst dann zufrieden, „wenn den Menschen im Sozialsystem möglichst viel weg genommen wird“.
Die OECD hatte in ihrem Vergleichsreport zwischen 30 Staaten zwar konzediert, dass Österreich mit den letzten Reformen die finanzielle Nachhaltigkeit des Systems erhöht habe. Angesichts von Demografie und schon heute hohen Kosten seien aber entschlossenere Reformen „dringend geboten“. Im Jahr 2003 hatte Österreich für die Alters- und Hinterbliebenenversorgung 13,2 Prozent seiner Wirtschaftsleistung aufgewendet, was nach Italien den zweithöchsten Wert innerhalb der untersuchten Länder – der Durchschnitt liegt bei 7,7 Prozent - darstellte.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.