Um die Erdgas-Abhängigkeit von Russland zu verringern, plant die OMV mit Partnern aus Bulgarien, Rumänien, der Türkei und Ungarn eine gigantische Pipeline. „Dafür ist aber ein einheitlicher Rechtsrahmen in allen fünf Ländern erforderlich“, sagt Michael Schmöltzer von E-Control. Die Behörde sieht der Genehmigung aber gelassen entgegen und rechnet mit Baubeginn Anfang 2008.
Damit wird auch Oberösterreich zum „Handkuss“ - also um einen Ausbau der Leitung nicht herum kommen: Die zusätzlichen 17 bis 20 Milliarden Kubikmeter Gas aus dem Kaukasus, aus Persien und Ägypten sollen nach Deutschland und Frankreich geliefert werden. Dafür muss die West Austria Gasleitung (WAG) der OMV, die von Baumgarten bis Oberkappel führt, ausgebaut werden!
In den betroffenen Mühlviertler Gemeinden hat man von dem Vorhaben noch nichts gehört - und will davon auch nichts wissen: „Wir sind ,leitungsgeschädigt´, werden uns wehren“, sagt Bürgermeister Alfred Hartl aus Bad Leonfelden. „Von den Grabungsarbeiten sind viele Landwirte betroffen, da wird´s böses Blut geben“, ist der Rainbacher Ortschef Friedrich Stockinger überzeugt. Was Thomas Huemer von der OMV kalt lässt: „Der Ausbau ist notwendig, selbst wenn ,Nabucco´ nicht gebaut wird. Wir haben einen Transportvertrag über jährlich 4,4 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Westeuropa bis 2027.“ Insgesamt investiert die OMV in den Ausbau der WAG 260 Millionen Euro.
Symbolfoto: AP
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