Kletter-Odyssee

Nach 25-Meter-Sturz neun Stunden umhergeirrt

Österreich
11.02.2007 20:01
Mit schweren Verletzungen hat der Skitag einer deutschen Schülergruppe für einen 19-Jährigen im vorarlbergischen Klösterle geendet. Als der Jugendliche den Anschluss verlor, verließ er die Piste und stürzte 25 Meter über einen Wasserfall ab. Völlig entkräftet erreichte er nach neun Stunden die Talstation.

Gleich bei der ersten Abfahrt, gegen 11.00 Uhr, verlor der geübte Snowboarder den Anschluss zu seinen Begleitern, verließ den gesicherten Skiraum und fuhr im Tiefschnee in Richtung Klösterle ab. Der Schüler vorlor die Orientierung und geriet in das zunächst mäßig steil verlaufende, dann aber mit hohen Felsabsätzen und steilen Flanken durchsetzte Vermalentobel.

25-Meter-Sturz über Wasserfall
Der junge Mann schnallte dann sein Snowboard ab, ging zu Fuß dem Bachlauf entlang und erreichte nach einiger Zeit einen etwa 25 Meter hohen Felsabsatz, den so genannten „Ersten Wasserfall“. Weil ihm der Weg zurück vermutlich zu mühsam erschien, wagte er sich immer näher an die Felskante, verlor schließlich den Halt, stürzte über dem Wasserfall ab, durchschlug den Schnee- und Eisdeckel des darunter liegenden Wasserbeckens und tauchte im eiskalten Wasser unter.

Schüler rettete sich selbst aus dem eiskalten Wasser
Der 19-Jährige zog sich dabei Verletzungen am Kopf, an der rechten Schulter und am rechten Bein zu. Mit großer Mühe gelang es ihm dennoch, durch ein weiteres Loch in der Eisdecke an das rettende Ufer zu gelangen. Völlig durchnässt, unterkühlt und durch die Verletzungen arg gehandicapt, setzte er seinen Weg im Tobel Richtung Tal fort. Sein Snowboard musste er im Wasser zurücklassen.

Kletter-Odyssee über Wasserfall und Steilhang
Vor dem zweiten, etwa 35 Meter hohen Wasserfall gelang es dem Schüler mit großer Anstrengung über die Steilflanke des Tobels aufzusteigen und den Wasserfall im steilen, mit Bäumen und Felsabsätzen durchsetzten Gelände zu umgehen bzw. zu umklettern. Nach einem äußerst gefährlichen und extrem beschwerlichen Abstieg im Wald am westlichen Rand des Vermalentobels erreichte er schließlich völlig durchnässt, unterkühlt und von den Verletzungen und Strapazen gezeichnet um 20.15 Uhr die Talstation der Sonnenkopfbahn.

55-köpfiger Suchtrupp war unterwegs
Die Begleiter des Snowboarders hatten um 16.00 Uhr bei der Sonnenkopfbahn Abgängigkeitsanzeige erstattet, der auch eine Suchaktion folgte, an der über 55 Einsatzleute beteiligt waren.

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