06.12.2017 19:00 |

Völlig neuer Ansatz

Können gesunde Mitochondrien Alzheimer stoppen?

Gegen die Alzheimer-Krankheit, den langsam fortschreitenden Gedächtnisverlust, gibt es bisher kein Heilmittel. Wissenschaftler an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) in der Schweiz haben nun aber einen neuen, vielversprechenden Ansatz gefunden, wie die schwerste Form der Demenz gestoppt werden könnte.

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Morbus Alzheimer zeichnet sich durch einen langsam fortschreitenden Untergang von Nervenzellen und Nervenzellkontakten aus. Betroffen sind meist ältere Menschen; nur in seltenen Fällen sind die Betroffenen jünger als 60 Jahre. Die meisten Behandlungen konzentrieren sich auf den Abbau der Eiweißablagerungen, bisher aber ergebnislos. Aus diesem Grund haben Wissenschafter begonnen, alternative Behandlungsstrategien zu suchen - eine davon betrachtet Alzheimer als eine Form einer Stoffwechselkrankheit.

Mitochondrien sind wichtig für den Stoffwechsel
Ein EPFL-Team um Johan Auwerx legte das Augenmerk anders als bisherige Wissenschaftler auf das Mitochondrium. Dabei handelt es sich um ein Zellorgan, das von einer Doppelmembran umschlossen ist und eine eigene Erbsubstanz enthält. Das Mitochondrium ist eine Art Kraftwerk, durch welches Zellen regeneriert werden. Damit ist dieses Organ auch zentral für den Stoffwechsel.

Vielversprechende Test mit Mäusen und Würmern
Bei Versuchen mit Würmern und Mäusen haben die Forscher festgestellt, dass eine Steigerung der Mitochondrien spezifische Stress-Proteine abwehren kann und zugleich die Bildung von Eiweißablagerungen reduzieren hilft. Außerdem wurde eine bemerkenswerte Normalisierung der kognitiven Funktionen bei den Mäusen beobachtet.

Die Resultate sind laut Auwerx äußerst ermutigend und haben größte Bedeutung für weitere klinische Studien: "Alzheimer durch Mitochondrien anzupacken, könnte den Unterschied ausmachen." Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Nature" publiziert.

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