Neuer Therapieansatz

Nanomaschine tötet Krebszellen in nur 60 Sekunden

Wissenschaft
31.08.2017 13:40

Neue Hoffnung für an Krebs erkrankte Menschen: Ein internationales Wissenschaftlerteam hat eine mikroskopisch kleine Nanomaschine entwickelt, die sich durch die Zellwand von bösartigen Zellen bohren und diese im Idealfall binnen 60 Sekunden töten kann. Die Forscher sehen in der Methode, die sie im Labor bereits an Prostatakrebs-Zellen getestet haben, großes Potenzial.

In einem an der Durham University durchgeführt Test, benötigte die Nanomaschinen zwischen ein und drei Minuten, um sich durch die äußere Membran der Prostatakrebs-Zelle zu bohren und diese damit unschädlich zu machen. Unter dem Mikroskop zeigte sich, dass von der Nanomaschine angebohrte Zellen tatsächlich der Garaus gemacht wird (die kleinen Pfeile im Bild ganz rechts zeigen, dass Zellplasma aus der zerstörten Zellmembran quillt) wird.

(Bild: Durham University, krone.at-Grafik)

Beim "Motor" handelt es sich um eine an ein Rotorblatt erinnernde Kette von Atomen (das Bild unten zeigt eine künstlerische Illustration des Moleküls), die mittels UV-Licht dazu angeregt wird, sich in eine Richtung zu drehen.

Künstlerische Darstellung einer Nanomaschine (Bild: Rice University)
Künstlerische Darstellung einer Nanomaschine

"Wir sind damit unserem Ziel, mit Licht aktivierte Nanomaschinen gezielt gegen Krebszellen einzusetzen, sogar solche, die resistent gegen die heute zur Verfügung stehenden Chemotherapien sind, näher gekommen", wird Robert Pal von der Durham University im Fachjournal "Nature" zitiert. Dieser Ansatz habe das Potenzial für einen Wechsel Richtung nichtinvasive Krebsbehandlung und bessere Überlebensraten bei den Patienten, so Pal.

Von Chemie-Nobelpreisträger inspiriert
Grundlage für die Nanomaschine sind übrigens Studien von Bernard Feringa, der im Vorjahr für den Bau der weltweit kleinsten Maschinen den Nobelpreis für Chemie erhalten hat, weil er - so die Begründung des Nobelpreiskomitees - "in eine neue Dimension der Chemie vorgedrungen" ist. Dem Niederländer gelang als erstem die Entwicklung eines molekularen Motors. Bereits 1999 schuf er ein molekulares Rotorblatt, das sich kontinuierlich in die gleiche Richtung dreht.

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