Eine klare Ansage, nicht in den berühmten "Jedermann"-Knittel-Versen: "Wir fordern die Regionalität von Lebensmitteln ein und machen uns gleichzeitig durch den hohen Flächenverbrauch von multinationalen Konzernen abhängig", so Tobias Moretti.
Der Schauspieler, Landwirt und langjährige Unterstützer der Kampagne gegen den rasanten Bodenverbrauch stellte sich am Donnerstag in Salzburg ganz in den Dienst der Sache: Unweit der "Jedermann"-Bühne gab der Tiroler sein Statement ab: "Es gibt ja kein Zurück mehr. Es braucht nicht jedes Dorf sein eigenes Industrie- und Shoppingcenter. In und um Innsbruck gibt es vier bis fünf große Einkaufszentren, in einem Gebiet, das 15 Kilometer umfasst. Die Gemeinden sagen klarerweise nicht nein, weil es die effizienteste Einnahme zu sein scheint. Was die Verbauung angesichts der Klimaveränderung bedeutet, hören wir seit Wochen. Der Boden als Speicher für Wasser geht zunehmend verloren. Wir taumeln zwischen Hochwasserkatastrophen und extremer Trockenheit hin und her. "
Tobias Moretti dann: "Man braucht nie mehr von Kultur zu reden, wenn man die Kultur des eigenen Lebens und des Lebensraumes vernichtet. "
Dr. Kurt Weinberger, Chef der Hagelversicherung, sieht eine halbe Million Arbeitsplätze rund um die Landwirtschaft gefährdet.
Der Meinungsforscher Professor Dr. Werner Beutelmeyer zitiert aus einer Studie, wonach sich die Bevölkerung einen stärkeren Einsatz der Politik für mehr Schutz des Bodens wünscht. 84 Prozent der Befragten möchte keine rasant fortschreitende Verbauung des Landes.
Gemeindebund und Landeshauptleute haben sich auf eine tägliche Neuverbauung von 2,5 Hektar maximal pro Tag geeinigt, bisher waren es unfassbare zwanzig Hektar am Tag.
Mehr als 10.000 Österreicher haben bereits für den Erhalt der Lebensgrundlagen unterschrieben.
Weinberger: "Immer weniger Böden verursachen mehr Schäden durch Überschwemmung und Dürre, da asphaltierter und verbauter Boden ja kein Wasser mehr aufnehmen kann."
Kronen Zeitung
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