50 Euro für das volle Programm - das unmoralische Angebot von zwei Prostituierten an vermeintliche Freier im berüchtigten Haus Mitterweg 87 in Innsbruck blieb nicht ohne Folgen. Bei den "Kunden" handelte es sich nämlich um ermittelnde Polizisten. Die Sex-Wohnung wurde behördlich geschlossen. Weitere Zugriffe folgen!
Dieser Schuss ging gehörig nach hinten los! Zwei Polizisten in Zivil machten in der Vorwoche einen Lokalaugenschein beim illegalen Sex-Treff. "Plötzlich schrien zwei Prostituierte vom Fenster herunter. Sie hielten uns für Freier und boten uns ihre Dienste an", schildert Florian Greil, Chef des Strafamtes in der LPD Tirol.
"Besser hätte es nicht laufen können. Wir spielten mit, gingen in den zweiten Stock hinauf. Dort öffneten die zwei Frauen in Hotpants die Wohnungstür", ergänzt der Ermittler. Dann kam das Angebot: 50 Euro für alles. Erst dann gaben sich die Polizisten als solche zu erkennen. Zu diesem Zeitpunkt war es für die Frauen schon zu spät. Leugnen war zwecklos. "Sie zeigten sich geständig und gaben an, dass ihnen die Wohnung von einer gewissen Maria aus Rumänien gratis zur Verfügung gestellt wird", so Greil.
"Verzwickte Mietverhältnisse"
Wohl ein Märchen: Der Eigentümer des Appartements ist der Polizei zwar namentlich bekannt - einfacher macht es das aber noch lange nicht. Das Problem sind die "verzwickten" Mietverhältnisse. In vielen Fällen seien die Wohnungen mehrmals untervermietet. Von den kriminellen Hintermännern, die das Haus zu einem Sex-Treff umfunktionierten, fehlt weiter jede Spur.
Gegen eine der überführten Prostituierten bestand ein Aufenthaltsverbot. Sie wurde verhaftet und bereits am Montag in ihre Heimat Rumänien abgeschoben. Die andere wurde angezeigt.
15 weitere Prostituierte
Der Kampf gegen die illegale Prostitution im "87er"-Haus geht indes weiter. Für die kommenden Wochen sind erneut Zugriffe geplant. Greil vermutet, dass noch bis zu 15 Sex-Arbeiterinnen im Gebäude ihrem Geschäft nachgehen. Erst im Juli landeten dort vier Prostituierte in den Fängen der Polizei, auch damals wurde eine Wohnung behördlich geschlossen.
Hubert Rauth, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.