Massaker in Bagdad

Extremisten entführen 60 Menschen und töten sie

Ausland
16.11.2006 18:05
Zwei Tage nach der Massenentführung von bis zu 150 Beamten in Bagdad haben Extremisten am Donnerstag erneut etwa 60 Menschen entführt und anschließend umgebracht. Der staatliche Fernsehsender Al-Irakija meldete, "kriminelle Terroristen" hätten im Westteil der irakischen Hauptstadt sechs Kleinbusse gestoppt und die Fahrgäste verschleppt.

Kurze Zeit später wurden laut Al-Irakija Dutzende von Leichen gefunden, bei denen es sich um die Entführten handeln soll. Die Busse waren am Morgen in dem vorwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil Kadhimija abgefahren. Das irakische Verteidigungsministerium will mit der Wiederrichtung von Straßensperren in West-Bagdad derartige Verbrechen künftig verhindern.

Am Dienstag hatten Unbekannte bis zu 150 Menschen aus dem Institut für Kulturforschung in Bagdad entführt. Rund 80 von ihnen sind nach Angaben des Hochschulministeriums noch immer in der Gewalt der Geiselnehmer. Mehrere Geiseln seien gefoltert und getötet worden, hieß es im Ministerium. Genauere Angaben machten die Behörden jedoch nicht.

Der Polizeichef des Stadtteils, in dem die Entführung stattfand, ist am Dienstag vom Dienst suspendiert worden. Mehrere Polizisten, die in die Geiselnahme verwickelt gewesen sein sollen, wurden festgenommen. Augenzeugen hatten berichtet, mehrere Geiselnehmer hätten Uniformen getragen.

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