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28 Tiere misshandelt: Verhungert und verdurstet!

Salzburg
20.04.2017 23:30

Jetzt ist es fix: Landwirt Martin E. aus Thalgau-Egg und seine Familie werden wegen Tierquälerei, wegen Verstoßes gegen das Waffen- und das Verbotsgesetz angezeigt. Am 30. Jänner hatte es auf dem Hof der Familie zum zweiten Mal innerhalb von sechs Jahren gebrannt. Danach wurden verendete Tiere und Waffen gefunden.

Rückblende auf den 30. Juni 2011: Bei einem Großbrand wird der Hof von Martin E. teilweise zerstört. Bei den Aufräumarbeiten und Brandermittlungen wird ein illegales Lager mit 93 Gewehren, 41 Revolvern, 2500 Stück Munition und 2,5 Kilo Schwarzpulver entdeckt. Martin E. wird später vor Gericht verurteilt. Die Familie hält zusammen und baut den Hof wieder auf.

30. Jänner 2017: In der Maschinenhalle des Hofs, in der mehrere Traktoren stehen, bricht ein Feuer aus. Es kann nichts mehr gerettet werden. Bei den Ermittlungen zur Brandursache stoßen die Beamten auf verwendete Tiere, insgesamt 28. Es handelt sich um Hasen, Hühner, Meerschweinchen, zwei Ziegen und ein Kalb. Der Amtstierarzt wird hinzugerufen.

Die Familie verfügte offenbar nicht über genügend Futter. Landwirt Martin E. kann dazu überredet werden, 15 Rinder an einen Viehhändler zu verkaufen.

Entdeckt wurden aber auch wieder Waffen: drei Pistolen und zwei Gewehre. Daneben gelagert war reichlich Munition.

Und schließlich stießen Polizisten noch auf Hitler-Bilder, eine Büste des Führers, Abzeichen aus der NS-Zeit und das Buch "Mein Kampf" (dessen Besitz aber nicht verboten ist).

Die Tierkadaver wurden mittlerweile am Institut für Pathologie und gerichtliche Veterinärmedizin in Wien seziert. Das Ergebnis: Die 28 toten Groß- und Kleintiere sind misshandelt worden, teilweise verhungert und zum Teil auch verdurstet.

Landwirt verteidigte sich im "Krone"-Gespräch
Damit ist fix: Die Familie wird wegen Tierquälerei - dazu ist sie auch teilgeständig - angezeigt. Zudem gibt es eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Verbots- und das Waffengesetz.

Martin E. verteidigte sich nach dem Brand im "Krone"-Gespräch, dass er die Waffen zum Vertreiben der Krähen von den Siloballen brauche. Die Hitler-Bilder, die Büste und das Buch seien in einer Flohmarktschachtel dabei gewesen, versteckt unter Jesus-Bildern. Man habe gar nicht gewusst, dass so etwas mit in der Schachtel war. Wegen der Quälerei meinte er, man habe am Hof 10 Hektar Land zu bewirtschaften und sehr viel zu tun. Der Amtstierarzt sprach damals von Überforderung.

Damit aber noch immer nicht genug: Brandermittler Walter Kittel konnte nicht ausschließen, dass das Feuer diesmal gelegt war. Er fand zwar keinen Brandbeschleuniger, konnte aber einen technischen Defekt auf jeden Fall ausschließen.

Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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