Hormone verrückt:

Achtung: Frühlingsgefühle sind im Anmarsch

Tirol
18.03.2017 15:17

Der Frühling ist da! Und mit ihm unsere gute Laune: Plötzlich lächeln wir wieder, fühlen uns befreit und sind auch in Flirtlaune. Ist dieser Gefühlszustand etwa auf die Frühlingsgefühle zurückzuführen? Existieren Frühlingsgefühle tatsächlich? "Ja", stellt Josef Marksteiner, ärztlicher Leiter der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie A im Krankenhaus Hall, klar.

Die ersten Frühlingsboten sprießen aus dem Boden, die Kraft der Sonne wird täglich stärker: Der Frühling hält Einzug im Land. Und genau das wirkt sich auch positiv auf die meisten Tiroler aus.

"Rund 90 Prozent der Bevölkerung spüren dieses Naturerwachen. Auch wenn das Phänomen der Frühlingsgefühle medizinisch schwer zu charakterisieren ist, bin ich überzeugt, dass es existiert", erklärt Marksteiner. In erster Linie hänge das mit den so genannten Wohlfühlfaktoren zusammen. "Es gibt mehr Licht, es wird immer wärmer, man begibt sich öfters in die frische Luft hinaus und trifft dadurch häufiger auf Mitmenschen", fügt der Experte hinzu.

Unterschiedliche Hormone, die den Körper steuern

Neben diesen Faktoren spielen zudem die Hormone eine wesentliche Rolle. "In unserem Körper gibt es die unterschiedlichsten Hormone, die unser Verhalten steuern. Dazu gehört zum Beispiel Dopamin: Es ist ein wichtiger Überträgerstoff im Gehirn, der freigesetzt wird, wenn wir etwas Neues erleben", verdeutlicht Marksteiner. Auch die Hormone Melatonin und Serotonin sind in diesem Zusammenhang erwähnenswert. "Melatonin fördert den Schlaf. Im Winter ist es länger dunkel, daher ist der Melatoninspiegel auch tagsüber erhöht und wir fühlen uns schläfriger", schildert der Fachmann.

Glückshormon wird durch Sonne stimuliert

Beim Übergang vom Winter zum Sommer hingegen werden die Melatoninwerte verringert und zwar weil Serotonin, das Glückshormon, durch die Sonne stimuliert wird. Das bedeutet, dass man nicht nur gut gelaunt, sondern sogar in Flirtlaune ist. "Zumindest trifft das beim durchschnittlichen Menschen zu", weiß er. Nur ein Problem gibt es bei dieser Sache: Derartige Frühlingsgefühle lassen sich nur schwer kompensieren. "Doch sie können gemeinsam mit bestimmten Situationen auf eine gewisse Art und Weise trainiert werden", erklärt der Mediziner.

Strategie anwenden bei Gefühlen

Dabei sei das Thema Achtsamkeit wichtig. Marksteiner: "Ich deklariere zum Beispiel bewusst den heutigen Tag als einzigartig. Versuche zudem, ein Hochgefühl zu empfinden und wende diese Strategie regelmäßig an. Gefühle benötigen nämlich immer auch eine Situation, damit sie überhaupt entstehen können."

Jasmin Steiner/ Kronen Zeitung

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