"Nein, ich habe mein Verbrechen nicht geplant. Es ist einfach passiert", beteuert Gerald B. immer wieder vor den Ermittlern. Am Dienstag prügelte der 43-jährige ÖBB-Bedienstete seine pflegebedürftigen, gehörlosen Eltern im Familienhaus in Perchtoldsdorf in Niederösterreich mit einem Baseballschläger tot.
Nach der Bluttat hatte der Mann die Polizei alarmiert: "Nehmt mich fest, ich habe etwas Fürchterliches getan." Im Verhör berichtete er nun von dem Auslöser für seine Wahnsinnstat: "Schon lange hatte ich meine immer gebrechlicher werdenden Eltern gebeten, vom ersten Stock ins Erdgeschoß zu ziehen. Doch sie hörten nicht auf mich."
"Entsetzliche Ausweglosigkeit"
Zu Silvester sei es dann zu einem "dramatischen Vorfall" gekommen: "Meine Mutter stürzte die Treppe hinab, sie blutete, ich musste die Rettung rufen. Währenddessen übergab sich mein Vater dauernd, ich wusste nicht, wen ich zuerst versorgen sollte."
"Irgendetwas ist danach mit mir passiert", so Gerald B. zu seiner Anwältin Astrid Wagner. "Ich spürte plötzlich eine entsetzliche Ausweglosigkeit in mir." Und es sei niemand da gewesen, mit dem er über seine persönlichen Probleme reden hätte können: "Ich bin eben ein 'Mof'. Ein Mensch ohne Freunde."
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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