Malerische Gegend
Schottische Insel sucht Bewohner
Wem raues Klima, starker Wind, ständig wechselnde Wetterverhältnisse und Einsamkeit nichts ausmachen, der ist für diesen Außenposten der europäischen Zivilisation bestens geeignet. Denn er bietet atemberaubende Aussicht, spektakuläre Klippenszenerie, eine faszinierende Vogelwelt und jede Menge Platz. Von der Schiffsanlegestelle führt eine schmale Straße vorbei an Friedhof und Kirche zu einer Ansammlung von Häusern - das war's, mehr gibt's nicht.
Doch allein die dreistündige Tour mit den Fährbooten, die aus Mallaig regelmäßig Richtung Canna schaukeln, ist die Reise eigentlich schon wert. Die Touristen scheinen das zu wissen: Rund 30.000 Besucher - meist „Bird-Watcher“ - kommen jährlich auf die Insel, die zu einer ganzen Gruppe von kleinen Eilanden gehört, die durchwegs seltsam klingende Namen wie Muck, Rhum oder Eigg tragen.
Wer allerdings ständiger Einwohner von Canna sein möchte, benötigt jede Menge Durchhaltevermögen und sollte nicht allzu sehr auf Kommunikation oder sonstige „Action“ erpicht sein. Es gibt zwar Elektrizität, aber die Telefonverbindungen sind schlecht. Auf ein Auto oder ein Pub muss man verzichten.
Der „National Trust for Scotland“ offeriert nun ein modernes Haus und ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das als Frühstückspension genützt werden kann. Wer handwerklich begabt ist und sich mit Gartenpflanzen auskennt, könnte auf Canna ein neues Zuhause finden. Und das wollen viele: Schon 200 Familien hätten Anfragen gestellt - und die kamen unter anderem aus Dubai und Indien.
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