Beflügelt von seinem neuen Mercedes-Vertrag ist Formel-1-WM-Spitzenreiter Nico Rosberg in Ungarn zur Trainingsbestzeit gerast. Der deutsche Vizeweltmeister profitierte am Freitag auch von einem Unfall seines Stallrivalen Lewis Hamilton, für den die Nachmittagssession deshalb schon nach 13 Minuten beendet war. Am Vormittag war der englische Weltmeister noch schneller als Rosberg gewesen.
Aufwendige Reparaturarbeiten am Hamilton-Boliden
Um 14.13 Uhr machte er unsanft Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung. Der 31-Jährige verlor in Kurve elf die Kontrolle über sein Auto, drehte sich und krachte nach einer Rutschpartie seitlich in die Werbebande. Zwar konnte der Titelverteidiger zurück zur Garage rollen, sein Testprogramm war wegen der aufwendigen Reparaturarbeiten aber mehr als eine Stunde früher als geplant vorbei.
Nach dem obligatorischen Check bei den Streckenärzten signalisierte Hamilton, er habe keine Blessuren davongetragen. Tatenlos musste er danach zusehen, wie Teamkollege Rosberg die schnellste Runde des Tages fuhr. Der Deutsche führt die Gesamtwertung vor dem elften von 21 Saisonrennen am Sonntag (14 Uhr) nur noch mit einem Punkt Vorsprung auf Hamilton an, nachdem er zwischenzeitlich bereits 43 Punkte vorangelegen war. "Ich will, dass sich die Waage jetzt auf meine Seite neigt", sagte Hamilton.
Ferrari und Red Bull raufen um Plätze hinter Mercedes
Hinter den Silberpfeilen streiten sich erneut Ferrari und Red Bull um die Rolle des ersten Verfolgers. Der Australier Daniel Ricciardo fuhr im Red Bull die zweitschnellste Runde des Tages. Ferrari-Hoffnung Sebastian Vettel platzierte sich in der Nachmittagseinheit unter Rennbedingungen auf Platz drei, allerdings schon mit dem beträchtlichen Rückstand von knapp einer Sekunde auf Rosberg.
Der vierfache Ex-Weltmeister Vettel hat in der Gesamtwertung als Fünfter bereits 70 Punkte Rückstand auf die Spitze. Im Vorjahr gewann der Deutsche auf dem Hungaroring. "Wir haben daran viele gute Erinnerungen und wollen so etwas wieder erleben", sagte Vettel. Sein finnischer Teamkollege Kimi Räikkönen rangiert als WM-Dritter 62 Zähler hinter Rosberg. Allerdings: Nach den Eindrücken vom Freitag ist eine Trendwende kaum zu erwarten.
Das Ergebnis des 2. Trainings:
1. Nico Rosberg (GER) Mercedes 1:20,435 Min.
2. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +0,595 Sek.
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +0,913
4. Max Verstappen (NED) Red Bull +1,335
5. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +1,525
6. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +1,623
7. Fernando Alonso (ESP) McLaren-Honda +1,893
8. Jenson Button (GBR) McLaren-Honda +1,952
9. Nico Hülkenberg (GER) Force India +2,014
10. Sergio Perez (MEX) Force India +2,218
Weiters:
13. Carlos Sainz Jr. (ESP) Toro Rosso +2,254
16. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso +2,513
Das Ergebnis des 1. Trainings:
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:21,347 Min.
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes +0,237 Sek.
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +1,644
4. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +1,735
5. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +1,827
6. Max Verstappen (NED) Red Bull +2,110
7. Fernando Alonso (ESP) McLaren +2,588
8. Jenson Button (GBR) McLaren +2,614
9. Romain Grosjean (FRA) Haas +2,666
10. Sergio Perez (Mexiko) Force India +2,726
Weiters:
14. Carlos Sainz Jr. (ESP) Toro Rosso +3,232
19. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso +3,977
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