Zigarettenbann

Ärzte fordern strengeren Schutz der Nichtraucher

Österreich
30.08.2006 14:13
2,3 Millionen Österreicher sind Raucher. Um Süchtigen eine "mentale Ausstiegshilfe" zu bieten und Nichtraucher vor dem Qualm zu schützen, fordert die Österreichische Ärztekammer ein Glimmstängel-Verbot an Arbeitsplätzen und in der Gastronomie. Zur Durchsetzung der Maßnahme könne man sich Sanktionen für unbelehrbare Raucher und Arbeitgeber vorstellen, hieß es.

Strenge Rauchverbote hätten in anderen europäischen Ländern bereits gezeigt, dass die Anzahl der Nikotin-Süchtigen zurückgehe, sagte Othmar Haas, Präsident der Kärntner Ärztekammer.

Eine solche Maßnahme koste nichts und würde die Volksgesundheit maßgeblich heben, meinte er. Denn Gefäßprobleme und deren Folgen - wie etwa Schlaganfall oder Herzinfarkt - würden häufig auch durch Passivrauchen verursacht. Zigaretten sollen nach Vorstellung der Ärztekammer in Zukunft in Spitälern, Universitäten, Schulen und an allen Arbeitsplätzen Tabu sein.

Ärztekammer: Umsatzeinbußen ein Ammenmärchen
Raucherzonen in Lokalen einzurichten, sei zu wenig, meinte Haas. Auch ein abgetrennter Raum zum Qualmen oder Ventilationsanlagen hätten keinen Effekt auf die Schadstoffbelastung. "Im Freien rauchen" sei die einzige Lösung. Umsatzeinbußen hätten Lokalbesitzer nicht zu befürchten, so die Ärztekammer. Hier würden seitens der Tabakindustrie lediglich Ängste geschürt. Aus der österreichischen gehobenen Gastronomie habe man bereits positive Reaktionen auf die Vorschläge der Medizinervertretung erhalten, sagte Haas.

Laut einer aktuellen OGM-Umfrage begrüßen die Österreicher ein Rauchverbot in Lokalen zwar mehrheitlich (53 Prozent). Von den befragten Rauchern glaubt aber nur ein kleiner Teil (16 Prozent), dass ein Glimmstängel-Verbot in der Gastronomie sie dabei unterstützen würde, dem Nikotin zu entsagen.

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