Aufregende Musik

Schlüpfrige Lieder regen Teenager zum Sex an

Wissenschaft
07.08.2006 17:36
Ob Hip-Hop-Beats, coole Raps, Pop-Ohrwürmer oder krachende Rock-Songs: Song-Texte haben Einfluss auf das Verhalten von Jugendlichen. Lieder mit schlüpfrigen sexuellen Inhalten sollen laut einer amerikanischen Studie Teenager antreiben, selbst Sex zu haben.

Es komme darauf an, wie sexuelle Inhalte in den Liedern dargestellt werden. Texte, in denen die Männer als "sexlüsterne Hengste" und Frauen als Sex-Objekte dargestellt sowie eindeutige Sex-Szenen beschreiben werden, können das "Erste Mal" eher auslösen, als Lieder, in denen sexuelle Hinweise eher verschleiert werden.

Teenager, die bei der Befragung sagten, sie hören viel Musik mit "herabsetzenden sexuellen Aussagen", haben eine fast zweimal so hohe Wahrscheinlichkeit, in den nächsten zwei Jahren das erste mal Sex zu haben, als Jugendliche, die nur wenig oder gar keine solchen Lieder hören. 

Sinkt die Hemmschelle bei Jugendlichen?
Studien-Autor Steven Martino glaubt etwa, dass sexuell herabsetzende Song-Texte die Hemmschwelle bei Jugendlichen senken und sie sorgloser bei sexuellen Entscheidungen machen. Burschen lernen demnach, "unnachgiebig Jagd auf Frauen zu machen", Mädchen lernen, sich selbst als Sex-Objekt zu sehen.

Die 17-jährige Natasha Ramsey aus New York sagt zum Beispiel, dass sie und ihre Freundinnen Musik mit schlüpfrigen Texten nicht wegen der Texte, sondern wegen der Musik hören. "Ich bekomme gar nicht mit, dass das Lied von Sex oder einer Vergewaltigung handelt. So werden uns solche Aussagen geradezu eingehämmert, ohne dass wir es merken", so Ramsey.

Gruppendruck und Selbstwertgefühl 
Sex-Forscherin Yvonne Fulbright relativiert die Studienergebnisse. Sie halte Gruppendruck, Selbstwertgefühl und das persönliche Umfeld für einflussreicher als die Umfrage behaupte. "Es ist gefährlich sich auf eine Sache festzulegen. Man muss auf alles achten, was im Leben von Jugendlichen passiert. Wenn jemand ein gesundes Selbstwertgefühl besitzt, dann werden Song-Texte nicht so ernst genommen", sagte Fulbright.

Die Studie basiert auf einer Telefon-Befragung mit 1.461 Teilnehmer im Alter von 12 bis 17 Jahren.  Die meisten Befragten waren bei ihrer ersten Befragung im Jahr 2001 noch "Jungfrau". Die nachfolgenden Befragungen fanden 2002 und 2004 statt.

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