Folter im Irak
Armee-Vorgesetzte sollen zu Folter ermuntert haben
Die Verantwortlichen der Armee hätten die Folter nicht nur toleriert, sondern dazu ermuntert.
"Den Soldaten wurde gesagt, dass die Genfer Konventionen keine Gültigkeit hätten und bei der Befragung die Anwendung von Gewalt zulässig sei, um Gefangene zum Sprechen zu bringen", sagte der Autor der Studie, John Sifton. Für die Studie wurden Angehörige der US-Armee befragt.
Vorgesetzte regten zu Foltermethoden an
Ein US-Soldat sagte dem Bericht zufolge, der Leiter seiner Einheit im Gefängnis Camp Nama am Flughafen von Bagdad habe geradezu zur Misshandlung von Gefangenen aufgefordert: "Die wollten, dass jeder hart angepackt wird", sagte der Befragte, der nicht namentlich zitiert wurde.
Beschwerden unter den Teppich gekehrt
Der 53-seitige Bericht führt etliche Beispiele an, in denen Soldaten ihren Vorgesetzten von Misshandlungen berichteten, ohne dass dies Konsequenzen hatte. Ein Mitglied der Militärpolizei sagte, er habe an seinem Einsatzort in einem Gefängnis nahe El Kaim an der syrischen Grenze einem Vorgesetzten von Folterungen berichtet. Er sei dann aufgefordert worden, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Informationen über Misshandlungen seien auch bis nach Washington weitergereicht worden, heißt es in dem Bericht.
Die Untersuchung widerlege die Behauptung der US-Regierung, dass Folter und Misshandlung im Irak verboten war und nur in Einzelfällen vorgekommen sei, sagte Sifton.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.