Schlangen-Biss

Opfer wollte Tochter vor fliegender Natter schützen

Oberösterreich
29.06.2006 19:46
„Ich war mir fast sicher, dass die Schlange ungiftig ist“, blieb Chris Füreder-Schubert aus Linz-Urfahr cool, nachdem sie von einer Äskulapnatter gebissen worden war. „Ich hatte mehr Angst um meine Tochter, die ganz aufgeregt war, nachdem ihr die Schlange fast auf den Kopf gefallen war“, sagt die Mama.

„Ich hab gelesen, dass man Schlangen fängt, indem man sie hinter dem Kopf festhält. Das wollte ich auch machen, aber sie hat geschnappt und meinen rechten Zeigefinger erwischt“, sagt die Mama. Kaum eine Minute zuvor war die Schlange aus der Dachbodenluke gefallen, als Tochter Ulrike Meissner die Klappstiege geöffnet hatte. „,Nimm doch die Schlange weg´, hat sie geschrieen. Ich hab´ gesagt, sie soll ruhiger sein, damit die Schlange nicht noch ängstlicher wird“, kann Chris Füreder-Schubert am Tag nach dem kleinen Schockerlebnis schon wieder schmunzeln.

Schlange verkroch sich in Schuhkastl
Nach dem Angriff hatte sich die Schlange verkrochen. Rettung und Feuerwehr sind gekommen, und ein Feuerwehrmann konnte das Tier im Schuhkastl fangen und in den Zoo bringen. „Wir haben daheim gewartet, bis klar war, welche Schlage mich gebissen hat. Vorher ins Spital zu fahren, wäre sinnlos gewesen“, erzählt die Linzerin der „OÖ-Krone“.

Nachdem das Tier als Äskulapnatter identifiziert war, wurde die Wunde im AKH desinfiziert und bandagiert, während die Feuerwehr die Natter freiließ. Der Schlange ist das „Opfer“ nicht böse: „Sie hat sich ja nur verteidigt. Ich glaub´, den Kontrolltermin im Spital lass ich sein. Den Verband hab ich ja auch schon abgenommen.“

Wissenschaftlich betrachtet
Die Äskulapnatter, wissenschaftlich bis vor kurzem Elaphe longissima, jetzt Zamenis longissimus, wird bis zu zwei Meter lang. Sie ist die größte Schlangenart Mitteleuropas. Ähnlich der Ringelnatter kann sie gut schwimmen und ist ebenfalls ungiftig. Benannt ist sie nach dem römischen Gott der Heilkunst: Asklepios, der in antiken Darstellungen stets mit einer Schlange abgebildet wurde. Heute ist der Schlangenstab das Symbol der Ärzte. Weitere in Oberösterreich vorkommende Schlangen sind die ungiftige Würfelnatter und die giftige Kreuzotter. Die Blindschleiche wird oft fälschlich als Schlange angesehen: Sie ist eine Eidechse.

 

Foto: Chris Koller

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