Kugeln im Visier

Ski-Ass Mayer legt Priorität auf Speed-Disziplinen

Sport
24.11.2015 18:47
Mit 25 Jahren zählt Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer zu den Top-Speedfahrern im alpinen Ski-Weltcup und hat seinen Claim als eines der Zugpferde des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) klar abgesteckt. In der neuen Saison hat er zwei kleine Kristallkugeln im Visier. Theorien über den Gewinn des Gesamtweltcups verweist er hingegen ins Reich der Spekulationen.

Nach der überstandenen Schuhrandprellung, die einen Start Mayers im Riesentorlauf von Sölden verhindert hat, ist die Vorfreude auf seinen ersten Einsatz im Weltcup-Winter am Samstag (19.30 Uhr) in der Abfahrt von Lake Louise enorm. "Wir haben wirklich super trainiert in Chile. Es ist echt wieder einen Schritt weitergegangen, der mir weiterhelfen wird und mich auch schneller gemacht hat", sagte der Kärntner, der in Kanada im Vorjahr mit Platz 15 gestartet war.

Ebenfalls positiv bemerkbar machen soll sich heuer das vermehrte Training im Riesentorlauf, das er über den Sommer abgespult hat. "Im Riesentorlauf bin ich ein bisschen sicherer und auch schneller geworden. Wobei Training und Rennen da zwei Paar Schuhe sind, was in Abfahrt und Super-G nicht so ist", erklärte Mayer.

Grundsätzlich hätten die Speed-Bewerbe für ihn nach wie vor oberste Priorität. "Wenn du zu viel an deinen Schwächen tust, verlierst du deine Stärken. Deswegen braucht es ein Mittelmaß", so Mayer. Wichtiger sei es aber definitiv, an den Stärken zu arbeiten, stellte er klar.

"Jedes Jahr Kleinigkeiten verfeinert"
Genau das habe bei ihm zuletzt hervorragend geklappt. "Wenn ich so zurückschaue auf die letzten Jahre, dann habe ich jedes Jahr eine Kleinigkeit verfeinert, was aber dann auf die ganze Länge einer Fahrt umgelegt oft einiges ausgemacht hat", erklärte Mayer. Im Detail gehe es dabei etwa um die Position am Ski, gewisse Bewegungsabläufe oder auch Abstimmungen am Setup. Die Stellschrauben, an denen man drehen kann, sind bekanntlich zahlreich.

"Ich habe letztes Jahr bei Olympia mein erstes Rennen bei den ,Großen' gewonnen. Heuer bin ich in der Gesamtwertung schon in beiden Disziplinen, Super-G und Abfahrt, ganz vorne dabei gewesen, während ich in den zwei Jahren davor eigentlich nur im Super-G vorne mitgemischt habe. Von dem her sieht man schon, dass es immer wieder einen Schritt vorangegangen ist", diagnostiziert Mayer bei sich einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, der in vier Monaten Früchte tragen soll.

Gewinn einer Disziplinwertung als Ziel
"Es gibt für heuer klare Ziele", hielt der Afritzer fest. "Ich möchte auf jeden Fall probieren, dass ich am Ende der Saison um eine kleine Kugel mitfahre. Das ist eine feste Aufgabe, aber im Endeffekt ist das das Ziel als Skifahrer." Präferenz für eine der beiden Disziplinen habe er keine. "Am liebsten beide", schmunzelte er.

Konkrete Gedanken an die große Kristallkugel sind dagegen vorerst noch in weiter Ferne - auch wenn ihn manch einer schon zum Kandidaten ausgerufen hat. "Im Endeffekt muss dafür alles zusammenpassen. Dass ich im Vorhinein sage, ich gehe auf das los, würde ich mich nicht trauen. Da muss ich zuerst einmal einige Rennen gewinnen, damit ich überhaupt infrage komme", sagte der Head-Athlet, der sich im Riesentorlauf "sicher nicht" im Spitzenfeld sieht.

Vorerst überlässt Mayer den Hirschers, Svindals, Jansruds oder Pinturaults das Feld. "Wie weit es bis dorthin ist, dass ich sage, ich gebe in allen Disziplinen gescheit Gas, kann ich jetzt nicht sagen", wollte er sich nicht an Spekulationen beteiligen. "Ich werde auf jeden Fall alles probieren. Aber das ist echt ein breiter Weg."

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(Bild: KMM)



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