Holzhäuser in Bau

Platz für 5000 Asylwerber bis Jahresende

Salzburg
05.11.2015 08:52
Die für Asyl zuständige Landesrätin Martina Berthold gab der "Krone" am Dienstag einen Überblick über die aktuelle Flüchtlingslage: 3600 Asylwerber sind derzeit in der Grundversorgung, bis Jahresende werden noch 1400 erwartet.

Für alle eine logistische Herausforderung, die Quartierssuche ist ein Spießrutenlauf: Mit neun Hilfsorganisationen werden Unterkünfte geschaffen bzw. errichtet - dabei wird wegen den Platznöten nun auf günstigere Holzhäuser anstelle von Containern gesetzt: In Tamsweg können so Ende November und rechtzeitig vor dem Winter 76 Asylwerber einziehen, in Seekirchen ebenso 76 und im Flussbauhof an der Salzburger Alpenstraße Anfang 2016 mehr als 100 Personen. Die Rot-Kreuz-Tochter "Integrationsdörfer GmbH" wird fünf bis acht solcher Häuser in Salzburg errichten und rund 660 Flüchtlinge unterbringen. Verantwortlich ist das Rote Kreuz, die Firma Meiberger liefert Material und Know How (siehe Kasten links), in Seekirchen baut die Tischlerei Simmerstatter die Betten und Kästen, als Architektin ist Melanie Karbasch verantwortlich.

Die Baukosten von rund 450.000 Euro pro Gebäude werden über die Grundversorgung bezahlt, das Land rechnet für die insgesamte Versorgung hier mit 20 Millionen Mehrbelastung. Was aber bei einem 300 Millionen Sozialbudget im Verhältnis noch überschaubar ist. Zum Vergleich: Die reinen Bauwerkskosten von 1000 Euro pro Quadratmeter für die Holzhäuser sind weit unter dem Sozialwohnbau, der mit 1600 bis 1900 Euro/qm zu Buche schlägt. Unabhängig von jenen, die in Salzburg bleiben, hat die deutsche Polizei die Zahl der am Grenzübergang Freilassing übernommenen Flüchtlinge am Mittwoch von 100 auf 50 Menschen pro Stunde reduziert. Die Grenze im Tiroler Kufstein soll als Ausweichroute entlasten, nachdem Oberndorf nicht funktionierte.

Saalfelden informierte bei Bürgerversammlung
Bei der Bürgerversammlung in Saalfelden bat Bürgermeister Erich Rohrmoser Mittwochabend zur Podiumsdiskussion zum Thema Flüchtlinge und stellte die weiteren Pläne für die Stadtgemeinde vor. Am Areal der Wallner Kaserne sollen weitere Meiberger-Holzhäuser aufgebaut werden. Bei der Versammlung konnten Bürger auch kritische Fragen stellen. Großer Vorteil: "In diesen Unterkünften sind die Asylwerber Selbstversorger", betont der Bürgermeister, der selbst aktiv wird und sich nicht vom Durchgriffsrecht des Bundes überraschen lassen will. Rohrmoser: "Auch die Freiwilligenstruktur bauen wir parallel dazu schon auf." Bis zu 170 Menschen sollen hier ab dem Frühjahr 2016 unterkommen.

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