Büro und Schule

Alles dreht sich um den Schreibtisch

Wohnkrone News
03.03.2019 08:00

Für viele steht der vertraute Arbeitsplatz in Büro, Schule oder zu Hause im Mittelpunkt des Tagesablaufs. Und dieser Arbeitsplatz ist häufig mit dem Schreibtisch verbunden. Grund genug also, diesem Ort ein wenig Aufmerksamkeit zu widmen. Nicht nur aus gesundheitlich-ergonomischen Gründen.

Ganz unabhängig von der Größe spielt der "persönliche Arbeitsplatz Schreibtisch" eine der Hauptrollen im schulischen oder beruflichen Alltag: Seine Gestaltung entscheidet nämlich wesentlich mit, wie gesund wir bleiben, wie wohl wir uns bei den jeweiligen Tätigkeiten fühlen und wie motiviert wir letztlich an die einzelnen Aufgaben herangehen.

Da macht es dann auch keinen großen Unterschied, ob es sich um den Edel-Schreibtisch des Spitzenmanagers eines großen Unternehmens oder um den "Ersten" des kleinen ABC-Schützens handelt.

Der "Arbeits-Anker"
"Mein Reich, meine Grenzen, meine Arbeit", so lassen sich die wohl wichtigsten Funktionen auch des kleinsten Schreibtisches zusammenfassen. Denn erst der Schreibtisch macht vielfach den Arbeitsplatz - schon "räumlich" - fest und grenzt ihn von der Umgebung deutlich ab.

Das gilt übrigens auch für den Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden. Gerade jetzt zu Schulbeginn werden Pädagogen nicht müde, die Bedeutung des eigenen Schreibtisches als fest definierte "Lernzone" zu betonen. Einschlägige Studien belegen nämlich den deutlichen Zusammenhang zwischen eigenem, gut gestaltetem und funktionell-strukturiertem Schreibtisch und einem besseren Lernerfolg.

Daher auch der Experten-Ratschlag, dass der Schreibtisch auch tatsächlich nur für schulische Aktivitäten und nicht für sonstige Tätigkeiten (z.B. Essen am Schreibtisch, Computerspielen etc.) genutzt werden sollte. Diese strenge Funktionstrennung soll Kindern und Jugendlichen den Wechsel zwischen Freizeit-Entspannung und Lernen-Konzentration wesentlich erleichtern.

Zeig mir den Schreibtisch ...
... und das "Arbeitsimage" ist geprägt! Denn von der Ordnung, die am Schreibtisch mehr oder weniger herrscht, wird seit jeher gerne auf Arbeitseifer und organisatorisches Talent geschlossen. Wobei hier Berufsbilder und so manches Vorurteil große Rollen spielen.

So wird kreativen Köpfen gerne das "künstlerische Chaos" auf der Schreibtischplatte, das sich in unzähligen, scheinbar wahllos verteilten Papieren und Unterlagen ausdrückt, nachgesehen - während es bei "Managern" gerne und nur allzu leicht als Zeichen der arbeitsmäßigen "Überforderung" (miß-)interpretiert wird.

Stimmt so natürlich nicht. Und schon gar nicht mehr seit Computer, Laptop und iPhone die ehemals strenge Trennung zwischen den einzelnen Aufgabenbereichen im Büro in vielen Fällen beseitigt oder zumindest stark "aufgeweicht" haben.

Entrümpeln angesagt
Tatsache ist jedoch: Ein ständig überladener und unordentlicher Schreibtisch lässt nicht nur den "Schreibtisch-Besitzer" chaotisch wirken, sondern vermiest auch den Arbeitstag! Denn belegt ist, dass ein sauberer, gut strukturierter Schreibtisch die Tagesaufgaben bewältigbarer erscheinen lässt und - last, but not least - Konzentration und Freude an der Tätigkeit fördert.

Das gilt übrigens gleichermaßen für den Schul- wie für den Büro-Schreibtisch.  Um eine gründliche Entrümpelung des Arbeitsplatzes in regelmäßigen Abständen kommt man also nicht herum.

Befreit werden sollte der Arbeitsplatz jetzt von allem, was nicht mehr unbedingt nötig ist. Die neuen, anstehenden Aufgaben sollten auch am Schreibtisch selbst in den Mittelpunkt gerückt werden. Wie bei jeder gründlichen "Entrümpelungsaktivität" entledigt man damit auch gleich den Geist von "Altlasten" und macht den Kopf für Neues frei.

Wie persönlich darf es sein?
Eine Studie aus dem Jahr 2012 ("My Desk is my Castle" von Uta Brandes und Michael Erlhoff. Exploring Personalisation Cultures, Basel, Birkhäuser Verlag 2012 ) nahm über einen Zeitraum von sechs Monaten in fünf Kontinenten und elf Ländern an die 700 Schreibtische von Frauen und Männern in den Branchen Banken, Callcenter, Verwaltung und Designbüros genauer unter die Lupe. Im Durchschnitt befanden sich dabei auf jedem Schreibtisch mehr als zwölf (!) Gegenstände, die nichts mit dem eigentlichen Arbeitsablauf zu tun hatten.

Die Autoren der Studie werteten dies als deutliches Zeichen für den Wunsch nach Individualität in einer zunehmend anonymisierten Arbeitswelt - und dem Markieren des eigenen Territoriums.

Spitzenreiter des Schreibtisch-Dekorierens: Hongkong (mit durchschnittlich 40 Objekten). Überhaupt lieben es die Asiaten üppig und bunt. Auch so manches Geschlechter-Klischee wurde bestätigt: Frauen neigen zu plüschigen, pastelligen Deko-Objekten, während Männer ihren Arbeitsplatz gerne mit Sport-Accessoires, Spielzeugautos und kriegerisch-kampfeslustigen Figuren schmücken.

Personalmanager in unseren Breiten raten von Übertreibungen jeglicher Art strikt ab. Ein, zwei persönliche Gegenstände unterstreichen die Individualität des Arbeitsplatzes ohne aufdringlich zu wirken und unaufgefordert die Kollegen mit allzu Privatem - von der Fotogalerie der ganzen Verwandtschaft bis hin zu persönlichen Hobbys - zu konfrontieren. Beliebteste Schreibtisch-Dekos sind bei uns ohnehin kleinere Topfpflanzen - oder das berühmt-berüchtigte, ganz persönliche "Kaffeehäferl".

Richtig sitzen

  • Ergonomie ist ein Schlüsselthema am Arbeitsplatz. Wer schlecht sitzt, bleibt nicht lange produktiv. Bei Tisch und Stuhl ist die richtige Sitzhöhe entscheidend. Kennen Sie die 90/90-Regel? Ober- und Unterschenkel sowie Oberkörper und Oberschenkel ergeben jeweils einen rechten Winkel (90°). Die Fußsohlen werden dabei flach auf dem Boden gestellt.
  • Um die ideale individuelle Sitzposition zu finden, sind ein verstellbarer Bürosessel und Schreibtisch zu empfehlen. Die Sitzhöhe des Stuhls wird so eingestellt, dass die Unterarme bei locker hängenden Schultern bequem auf der Oberfläche des Schreibtisches aufliegen. Ober- und Unterarme bilden ebenfalls einen rechten Winkel.
  • Der Bildschirm ist exakt so weit entfernt, dass man ihn mit ausgestrecktem Arm gerade noch berühren kann. Im Idealfall liegt die oberste Bildschirmzeile knapp unterhalb der Augenhöhe. Man richtet den Blick also leicht nach unten.
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