Große Versöhnung

Anna Fenninger und ÖSV begraben das Kriegsbeil

Sport
18.06.2015 14:18
Unglaublich, aber wahr! Anna Fenninger und der ÖSV haben ihr Kriegsbeil begraben, die Salzburger Olympiasiegerin und der von Peter Schröcksnadel geführte rot-weiß-rote Skiverband werden den Weg zu Ruhm und Siegen auch in Zukunft gemeinsam gehen – sie bleibt volles Mitglied im ÖSV. Wie die "Krone" sogar noch vor der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz im Wiener Hotel Marriott erfuhr, wird der deutsche Manager von Fenninger, Klaus Kärcher, entmachtet - was einer völligen Kehrtwende im sich in den vergangenen Tagen so zuspitzenden Ski-Krieg, der Schröcksnadel sogar ins Spital gebracht hat, gleichkommt. Im Video oben können Sie den Moment mitverfolgen, in dem Schröcksnadel den Friedensschluss verkündet.

ÖSV-Boss Schröcksnadel betonte gleich vorweg, dass Anna Fenninger für ihn "eine Supersportlerin, eine echte Heldin" sei. "Ich habe sie immer gemocht!" Weniger gut sei dagegen die Beziehung zwischen Schröcksnadel und dem Manager Fenningers gewesen: So habe er, der Verbandspräsident, seit einem Jahr nicht mehr mit Kärcher gesprochen. "Weil anlügen lass i mi ned", so "Schröcksi" sichtbar erregt.

Schröcksnadel vor Aufregung im Spital
Gerade deshalb habe ihn der Vorwurf, er bzw. der ÖSV stellten falsche Behauptungen auf, würden lügen, so sehr getroffen, dass er zuletzt ins Krankenhaus habe fahren müssen. "Ich bin im Spital gelandet, weil ich eine Körperhälfte nicht mehr gespürt habe. So sehr habe ich mich geärgert, weil Lügen und Unehrlichkeit, die ärgern mich sehr."

"Völlig wurscht", ob Anna privat einen Mercedes fährt
Angesprochen auf den Auslöser des jüngsten Krachs von Anfang der Woche, eine Inseratenkampagne des Autoherstellers Mercedes mit der durch den ÖSV über eine Konkurrenzklausel eigentlich an Audi gebundenen Fenninger, merkte Schröcksnadel übrigens an, dass es dem Skiverband "völlig wurscht" sei, ob sie privat einen Mercedes fahre - aber als ÖSV-Mitglied "in der Zeitung geht das nicht".

Head-Rennchef Salzgeber trat als Mediator auf
Dass entgegen aller Befürchtungen Fenninger und der ÖSV nun doch gemeinsam weitermachen, ist auch dem aktuellen Head-Rennchef Rainer Salzgeber zu verdanken. Dieser sei als Mediator aufgetreten und habe den beinahe schon rettungslos verfahrenen Karren zwischen Anna und ihm, Schröcksnadel, wieder flottbekommen - mittels eines kurzfristig anberaumten, zweieinhalbstündigen Gesprächs in Innsbruck am Mittwoch. Denn: "Ich hab' kein Interesse daran, gute Leute zu verlieren. Aber wer unsere Regeln nicht einhält, der ist bei uns nicht mehr dabei", so Schröcksnadel, der für Fenninger noch am Dienstag "ein stolzer Tiroler, der die Hände nicht mehr runterbekommt" gewesen war.

ÖSV möchte nichts mehr mit Kärcher zu tun haben
Das Gespräch mit Fenninger sei anfangs frostig gewesen, aber mit der Zeit wären beide Seiten aufgetaut - und die Olympiasiegerin von Sotschi habe sich letztlich bei ihm entschuldigt, so Schröcksnadel. "Unser System darf nicht unterlaufen werden, weil sonst können wir es uns nicht mehr leisten, junge Talente zu trainieren." Ob Fenninger im Hintergrund mit Kärcher weiter zusammenarbeitet, das sei ihm "wurscht", aber sie habe akzeptiert, dass der Verband endgültig nichts mehr mit ihm zu tun haben will.

Kärcher indes teilte per E-Mail mit, dass "Anna Fenninger weiterhin durch die Agentur Vitesse Kärcher vertreten und beraten" werde. Ob der Friede also lange halten wird, sei dahingestellt.

Sitzungsprotokoll lediglich korrigiert
Zur Sprache brachte Schröcksnadel auch das Sitzungsprotokoll aus dem Friedensgespräch, das laut "WirtschaftsBlatt" nachträglich vom ÖSV verändert worden sein soll. Leistner erklärte, dass es ein normaler Vorgang sei, ein (von der anderen Partei erhaltenes, Anm.) Protokoll zu korrigieren. Schröcksnadel erklärte zudem, dass nach wie vor wegen des in die Öffentlichkeit gelangten vertraulichen E-Mails von Fenninger an ÖSV-Funktionäre ermittelt werde. "War es einer von uns, fliegt er raus. War es einer von Anna, wird sie die Konsequenzen ziehen."

"Im Jänner kracht's wieder", sagt "Krone"-Sportchef Robert Sommer:

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(Bild: KMM)



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