"Hubble" enthüllt:

Monde Nix und Hydra taumeln um Pluto herum

Wissenschaft
07.06.2015 08:04
Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop "Hubble" haben jetzt gezeigt, dass die 2005 entdeckten, footballförmigen Monde Nix und Hydra unvorhersehbar schlingernd um den Zwergplaneten Pluto herumtaumeln. Der Grund dafür ist laut Angaben von NASA-Forscher John Grundsfeld, dass sie sich in einem sich stetig verändernden Gravitationsfeld befinden.

Die Veränderungen sind Folge des Kräftespiels des Doppelsystem aus Pluto und seinem etwa halb so großen Mond Charon, die sich beide um ein gemeinsames Schwerkraftzentrum drehen. "Würden Sie auf Hydra oder Nix leben, dann hätten Sie Schwierigkeiten damit, jeden Tag aufs Neue zu bestimmen, aus welcher Himmelsrichtung die Sonne scheint", heißt es auf der Website der US-Raumfahrtbehörde NASA. Grund dafür ist der Umstand, dass die Monde gänzlich unvorhersagbar schlingernd um den Eiszwerg kreisen. Verstärkt werde der Effekt zusätzlich durch die footballförmig Form der beidenTrabanten.

Mond Kerberos ist rabenschwarz
Die Beobachtungen mittels "Hubble" haben zudem gezeigt, dass der Mond Kerberos kohlrabenschwarz ist, während die restlichen Pluto-Trabanten hell wie Sand erscheinen. Bislang war man davon ausgegangen, dass Staub, der durch Einschläge auf den Monden ins Weltall geschleudert wird, sich ziemlich gleichmäßig auf ihnen verteilt, weshalb die Farbe von Kerberos für die Wissenschaftler überraschend kam, wie sie im Fachjournal "Nature" berichten.

Vom dichten erstmaligen Vorbeiflug der Sonde "New Horizons" an Pluto Mitte Juli in nur 9.500 Kilometern Entfernung erhoffen sich die Wissenschaftler nun Antworten auf diese und andere Fragen rund um den ehemals neunten Planeten, der mit Styx, Nix, Kerberos, Hydra und dem 1978 entdeckten Mond Charon fünf Trabanten besitzt, wobei er mit Letzterem eine Art Doppelplanet bildet.

Pluto wurde 2006 zu Kleinplanet degradiert
Von seiner Entdeckung am 18. Februar 1930 bis zur Neudefinition des Begriffs "Planet" am 24. August 2006 durch die Internationale Astronomische Union war der Pluto der neunte und äußerste Planet unseres Sonnensystems. In Folge wurde er zum Zwergplaneten  degradiert und mit der Kleinplanetennummer 34340 versehen, sodass seine vollständige offizielle Bezeichnung nunmehr "(134340) Pluto" lautet.

Nach Gott der Unterwelt benannt
Mit einem Durchmesser von etwa 2.390 Kilometern ist Pluto etwas kleiner als unser Mond. Da er durchschnittlich 40-mal weiter von der Sonne entfernt ist als die Erde, herrscht auf dem Zwergplaneten ständige Dunkelheit, die Temperatur auf der Oberfläche beträgt etwa minus 230 Grad Celsius. Diese unwirtliche Kombination aus Finsternis und Kälte hat mit dazu geführt, dass er nach Pluto, dem römischen Gott der Unterwelt, benannt wurde.

"Hubble" kreist seit 25 Jahren im All
Das Weltraumteleskop "Hubble" ist ein Gemeinschaftsprojekt der US-Raumfahrtbehörde NASA mit der Europäischen Weltraumbehörde ESA. Es ist ein Observatorium für sichtbares und UV-Licht sowie Infrarotstrahlung und umkreist die Erde in einer Höhe von 575 Kilometern innerhalb von 96 Minuten einmal.

Es wurde am 24. April 1990 im Zuge der Spaceshuttle-Mission STS-31 ins All geschossen und war das erste von vier Weltraumteleskopen, welche von der NASA im Rahmen des "Great Observatory"-Programms geplant wurden.

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