Falun 2015

Nordische Ski-WM: Der goldene Elchtest

Sport
17.02.2015 07:54
Mit dem Startschuss zur 50. Ski-WM der Nordischen am Mittwoch greifen die rot-weiß-roten Athleten nach dem ersten Titel beim vierten Versuch in Falun. Eine „Krone“-Spurensuche, warum Österreich auf der Jagd nach einer Krone 1954, 1974 und 1993 ins Schleudern kam.

Fremde Loipen
Die WM 1954 in Schweden war für die Österreicher noch eine echte Abenteuerreise. Die Langläufer konnten das Training etwa erst aufnehmen, nachdem sich ein ortskundiger Sportler bereit erklärt hatte, sie durch die unbekannten Loipen zu führen. Den Adlern um Steinegger und Co. bereitete indes starker Seitenwind auf der Kaellvik-Schanze erhebliche Probleme. Josef "Bubi" Bradl landete mit einem 72- bzw. 75-Meter-Satz auf Rang zehn im Einzelspringen – das beste rot-weiß-rote WM-Ergebnis!

Stumpfe Waffen
Die Sprungski erhielt das nordische "Entwicklungsland" Österreich 1974 in Falun aus den DDR-Reihen. "Das waren Ersatzgeräte – für uns stumpfe Waffen", erinnert sich Toni Innauer zurück. Der Tiroler war damals als 15-Jähriger nominiert, konnte trotz widriger Umstände aufzeigen. Weil aber die Jury einen 107,5-Meter-Satz des "jungen Hupfers" – sein erster über die 100 Meter – nicht "glauben" konnte, wurde der Bewerb wiederholt. Nach vier Stunden siegte der Ostdeutsche Aschenbach mit der Bestweite von nur 104 Metern. Auch der damalige Mitfavorit Reinhold Bachler aus Eisenerz stürzte ab. Nach Medaillen geschweige denn Top-6-Platzierungen suchte man auch im Langlauf- und Kombi-Lager vergeblich.

Goldi und ein Sturz
Einmal Silber und zweimal Bronze – Andi Goldberger räumte bei der WM 1993 groß ab. Goldi ist damit der einzige ÖSV-Sportler, der in Falun Edelmetall erorberte. Damals war er als Tournee-Sieger mit seiner Ausbeute wie das ganze Adler-Team nicht ganz happy

In Erinnerung ist vielen der Horror-Sturz von Werner Rathmayr geblieben. Nach zwei Siegen im Weltcup zwei Monate vor den Titelkämpfen galt der "Pianist der Lüfte" als Topfavorit. Doch im Probedurchgang für das Springen auf der Großschanze kippte der Weltcup-Leader der linke Ski weg, auf dem Aufsprunghügel blieb nach dem Crash ein Krater. "Ich kann mich an nichts erinnern", gesteht Rathmayr, der heute bei der Polizei in Linz arbeitet und für die FIS als Technischer Delegierter bei Springen tätig ist.

Noch ärger erwischte es in Schweden aber unsere Kombinierer. Viele Streitigkeiten, aber keine Medaillen. Kombi-Chef Wilfried Vettori hatte seine Schützlinge nicht auf den V-Stil umgestellt, da fehlten den ÖSV-Sportlern auf der Schanze ganz einfach Welten

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(Bild: KMM)



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